1856 bis 1859: Doppel-T-Anker, Seismograph, Geißlerröhre, Bleiakkumulator und Kältemaschine

frühere Erfindungen

Doppel-T-Anker
Seismograph
Geißlerröhre
Bleiakkumulator
Ammoniak-Kältemaschine

Doppel-T-Anker – Erfinder: 1856 Werner von Siemens

Ein Doppel-T-Anker ist ein wichtiges Bauteil, das seit seiner Erfindung im Jahr 1856 in zahlreichen Generatoren und Elektromotoren zum Einsatz kam. Er besteht aus zwei T-förmigen Eisenkernen (daher der Name), die mit einer Spule umwickelt sind. Dreht sich der Doppel-T-Anker in einem Magnetfeld, bewirkt die elektromagnetische Induktion, dass in der Spule ein Gleichstrom zu fließen beginnt. Der deutsche Erfinder Werner von Siemens hatte den Doppel-T-Anker für seinen neuen Telegrafenapparat entwickelt. Dieser Telegraf hatte eine Handkurbel – wenn man an dieser drehte, entstand ausreichend Strom für eine telegrafische Übertragung.

Elektromagnetischer Seismograph – Erfinder: 1856 Luigi Palmieri

Der von dem Italiener Luigi Palmieri entwickelte Seismograph war ein wichtiger Schritt für die Erdbebenforschung. Palmieris Erfindung ermöglichte es erstmals, die genaue Uhrzeit eines Erdbebens aufzuzeichnen und damit den tatsächlichen Verlauf des Bebens zu messen. Frühere, einfachere Detektoren(die sogenannten Seismoskope) arbeiteten ausschließlich mechanisch und konnten nur die Stärke einer Erschütterung messen. Derartige Geräte waren bereits im zweiten Jahrhundert n. Chr. in China in Gebrauch.

Geißlerröhre – Erfinder: 1857 Heinrich Geißler

Als Vorläufer moderner Leuchtstofflampen gilt die Geißlerröhre aus dem Jahr 1857. Sie wurde benannt nach ihrem Erfinder, dem deutschen Physiker Heinrich Geißler. Dabei handelte es sich um eine mit Gas gefüllte Glasröhre, in der zwei Elektroden angebracht waren. Legte man eine Stromspannung an die Elektroden, begann das Gas zu leuchten. Allerdings war das ausgestrahlte Licht so schwach, dass es nicht als Beleuchtung für menschliche Zwecke taugte.

Bleiakkumulator – Erfinder: 1854/59 Wilhelm Josel Sinsteden und Gaston Planté

Unsere heutige Autobatterie hat ihre Vorläufer in der Mitte des 19. Jahrhunderts – also lange bevor die ersten Autos gebaut wurden. Sie bestanden wie heute aus einer Blei-Anode, einer Bleioxid-Kathode und einem Elektrolyt aus verdünnter Schwefelsäure. Der Akkumulator erzeugt durch chemische Prozesse Strom, ist wieder aufladbar und trotz seines hohen Gewichts für die Fahrzeugindustrie prädestiniert. Den ersten Bleiakkumulator konstruierte der deutsche Physiker Wilhelm Josel Sinsteden schon 1854. Allerdings wurde er im Jahr 1859 von dem Franzosen Gaston Planté entscheidend verbessert, indem er die Bleiplatten als Spirale anordnete.

Ammoniak-Kältemaschine – Erfinder: 1859 Ferdinand Carré

Ein Pionier der Kühlschrank-Entwicklung war der Franzose Ferdinand Carré. Er schuf im Jahr 1859 eine Kältemaschine, die erstmals mit Ammoniak arbeitete. Flüssiges Ammoniak hat die Eigenschaft, beim Verdampfen viel Energie aus dem Umgebung zu benötigen. Diesen Effekt konnte Carré bei seiner Maschine ausnutzen. Bis in das 20. Jahrhundert hinein wurden handelsübliche Kühlschränke mit dieser giftigen Substanz betrieben.

Die Kältemaschine von Carré hat 1876 der Deutsche Carl von Linde weiterentwickelt. Dank verbesserter Kompressoren konnte er die Praxistauglichkeit entscheidend verbessern. Deshalb wird Carl von Linde von manchen Autoren auch als eigentlicher Erfinder des Kühlschranks betrachtet.

spätere Erfindungen