1925 bis 1926: Lautsprecher, Flüssigkeitsrakete, Leuchtstofflampe, Sprühdose und Servolenkung

frühere Erfindungen

Elektrodynamischer Lautsprecher
Flüssigkeitsrakete
Leuchtstofflampe
Sprühdose
Servolenkung

Elektrodynamischer Lautsprecher – Erfinder: 1878/1925 Werner von Siemens

Mehr als 30 Jahre nach dem Tod seines Erfinders und ein halbes Jahrhundert nach der Patentvergabe, konnte der elektrodynamische Lautsprecher endlich beweisen, dass er tatsächlich funktioniert hätte. Schon 1878 entwickelte der deutsche Ingenieur Werner von Siemens ein Gerät, dass fast alle Komponenten einer modernen Tonwiedergabe besaß. Ende des 19. Jahrhunderts war die Phase der Telefonentwicklung, sodass der Lautsprecher ein beinahe logisches „Nebenprodukt“ des damaligen Erfindergeistes war.

Nur ein einziges Bauteil fehlte Siemens: der elektrische Verstärker war unbekannt und sollte noch mehrere Jahrzehnte auf sich warten lassen. Und darum war es erst im Jahr 1925 möglich, einen funktionsfähigen Lautsprecher zu bauen: Der einen Meter große „Blatthaller“ wurde auf der Berliner Funkausstellung vorgeführt.

Flüssigkeitsrakete – Erfinder: 1826 Robert Goddard

Nach heutigen Maßstäben war die erste Flüssigkeitsrakete aus dem Jahr 1926 ein ziemlicher „Rohrkrepierer“: Die Erfindung des US-Amerikaners Robert Goddard hielt sich nur 2,5 Sekunden in der Luft und erreichte eine Flughöhe von 14 Metern. Aber schon bald konnte der Raketenpionier Goddard weitere Fortschritte vermelden und erzielte im Jahr 1930 über 600 Meter Flughöhe. Im Laufe der Geschichte haben mit flüssigen Treibstoffen gefüllte Raketen mitgeholfen ins Weltall vorzustoßen, aber auch das atomare Zerstörungspotenzial auf unserem Planeten zu erhöhen.

Leuchtstofflampe – Erfinder: 1926 Edmund Germer

Eine Leuchtstofflampe bzw. Leuchtstoffröhre ist mit Quecksilberdampf gefüllt, der mittels einer Stromspannung zum Leuchten angeregt wird. Die frühen Quecksilberdampflampen waren allerdings kaum als Beleuchtung geeignet, da sie ein blaugrünes Licht ausstrahlten. Dies änderte sich mit der Idee des deutschen Erfinders Edmund Germer, der einen speziellen Leuchtstoff auf die Innenseite der Glasröhre aufbringen wollte. Die praktische Umsetzung von Germers Patent ließ bis zum Jahr 1938 auf sich warten, als die erste Leuchtstofflampe produziert wurde und in weißem Licht erstrahlte.

Sprühdose – Erfinder: 1926 Erik Rotheim

Die Sprühdose (oder als Anglizismus „Spraydose“) ist heute ein Hilfsmittel in vielen Lebenslagen. Farben, Lacke, Insektenschutzmittel, Schmiermittel und viele andere Substanzen verteilen sich besonders einfach und gleichmäßig, wenn sie zerstäubt und mit Druck aufgesprüht werden. Der Norweger Erik Rotheim erfand 1926 eine Sprühdose, die mit Treibgas arbeitete und vielseitig einsetzbar war. Noch nicht perfekt war das Ventil: Wenn jemand das Ventil öffnete, leerte sich zwangsläufig der ganze Doseninhalt und ließ sich nicht mehr stoppen.

Servolenkung – Erfinder: 1926 Francis Davis

Die Servolenkung war zunächst ausschließlich dazu gedacht, die Lenkbarkeit von Lastwagen zu verbessern. Schon die erste Servolenkung des US-amerikanischen Ingenieurs Francis Davis arbeitete mit einem Hydrauliköl und konnte die Lenkkraft gezielt verstärken. Es dauerte bis in die 1950er Jahre, dass auch Pkw-Fahrer in den Genuss einer Servolenkung kamen. Autohersteller aus den USA waren hierbei erneut die Vorreiter.

spätere Erfindungen