Trennen, was zusammen gehört: die Erfindung der Autokupplung

Ein Auto ohne Kupplung wäre ähnlich wie ein Fahrrad ohne Gangschaltung und Freilauf: Der Autofahrer wäre dazu verdammt, immer nur in einem Gang zu fahren und müsste den Motor im Stand stets abschalten. Erst die Autokupplung macht es möglich, den Antrieb vom Schaltgetriebe zu trennen und wieder zu verbinden. Daher überrascht es kaum, dass die Kupplung zu den Auto-Erfindungen der allerersten Stunde zählte.

Carl Benz gibt Gas

Schon der dreirädrige Motorwagen des deutschen Erfinders Carl Benz besaß im Jahr 1885 eine Kupplung. In diesem frühsten aller Automobile sorgte die Kupplung dafür, dass sich der Treibriemen zunächst auf eine Leerlaufscheibe und anschließend auf unterschiedliche große Antriebsscheiben umlegen ließ. Diese Scheiben waren der Vorläufer unseres heutigen Getriebes. Der Motorwagen vereinigte neben der Autokupplung noch mehrere bahnbrechende Erfindungen wie ein Differentialgetriebe, eine elektrische Zündkerze und ein Wasserkühler. Dank dieser Innovationskraft war Carl Benz seiner Zeit voraus und trug entscheidend dazu bei, dem deutschen Autobau eine Vormachtstellung zu sichern.

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Autokupplung dank verbesserter Werkstoffe und Technik entscheidend weiterentwickelt. In Kraftfahrzeugen weit verbreitet ist heute die sogenannte Einscheibentrockenkupplung. Ihr Kernstück ist die Kupplungsscheibe, die von Federn gegen die Schwungscheibe des Motors gedrückt wird. Sie funktioniert nach dem Prinzip einer „Reibungskupplung“: Die Kraftübertragung erfolgt über einen Kupplungsbelag mit einem sehr hohen Reibwiderstand. Betätigt der Fahrer das Kupplungspedal, löst sich die Kupplungsscheibe um wenige Millimeter von der Schwungscheibe, sodass nun ein anderer Gang eingelegt werden kann.

Neue Kupplung für ein Auto

Neue Kupplung für ein Auto

Wenn die Kupplung mal kaputt geht

Moderne Kupplungen können bei richtiger Fahrweise problemlos 150.000 Kilometer oder mehr halten. Ein sanftes, also langsames, Ein- und Auskuppeln schont insbesondere den Kupplungsbelag.

Dass eine Autokupplung möglicherweise defekt ist, lässt sich an einem „ruppigen“ Einkuppeln trotz gefühlvollem Pedaleinsatz erkennen. Auch wenn der Autofahrer testweise in einem hohen Gang anfährt und das Auto dennoch weiterläuft, deutet dies auf einen bevorstehenden Defekt hin. Moderne Kupplungen kosten wenige Hundert Euro, wozu aber noch die Werkstattkosten für die recht aufwändige Montage kommen. Wer Geld sparen will, findet im Onlinehandel eine gute und günstige Produktauswahl. Das hätte sich Carl Benz sicherlich nicht träumen lassen…