1878 bis 1880: Kohlemikrofon, elektrische Lokomotive, Kohlefadenlampe, Thomas-Gilchrist-Verfahren und Registrierkasse

frühere Erfindungen

Kohlemikrofon
Elektrische Lokomotive
Kohlefadenlampe
Thomas-Gilchrist-Verfahren zur Stahlproduktion
Registrierkasse

Kohlemikrofon – Erfinder: 1877/78 Emil Berliner und David Edward Hughes

Die Entwicklung des Mikrofons ist eng mit der Erfindung des Telefons verknüpft. Eine wichtige Neuerung, die die Klangqualität deutlich verbesserte, war das Kohlemikrofon. Bei diesem Mikrofon versetzten die Schallwellen zunächst eine Membran in Schwingungen, die ihrerseits auf Kohlestücke drückte. Je nach Stärke des Drucks änderte sich der elektrische Widerstand der Kohle – und die Umwandlung von Schallwellen in eine schwankende Stromspannung war somit perfekt. Im Jahr 1877 entwickelte der Deutsche Emil Berliner (der auch als Erfinder von Schallplatte und Grammophon gilt) ein Kohlemikrofon. Ein Jahr später konstruierte der US-Amerikaner David Edward Hughes ein anderes Modell, das nach einem ähnlichen Prinzip arbeitete, aber wohl deutlich leistungsfähiger als Berliners Mikrofon war.

Elektrische Lokomotive – Erfinder: 1879 Werner von Siemens

Das 19. Jahrhundert stand im Zeichen ständig zunehmender Mobilität. Zunächst war die Dampflokomotive fast konkurrenzlos. Erst gegen Ende des Jahrhunderts mauserte sich die Elektrolok zu einer ernsthaften Alternative. Als Meilenstein in dieser Entwicklung gilt die elektrische Lokomotive, die der deutsche Ingenieur Werner von Siemens 1879 konstruierte. Frühere Versuche mit Elektromotoren brachten zwar einige Achtungserfolge, doch hatten diese Lokomotiven eine äußerst begrenzte Leistung und waren zum Personenverkehr ungeeignet.

Kohlefadenlampe – Erfinder: 1879 Thomas Alva Edison

Der US-Amerikaner Thomas Alva Edison hat 1879 zwar nicht (wie zuweilen angenommen) die Glühlampe als solches erfunden, nach gängiger Auffassung aber die Kohlefadenlampe, also eine Glühlampe mit glühendem Kohlefaden. Bemerkenswert ist, dass Edisons patentierte Glühlampe vermutlich von eher mäßiger Qualität war. Erst nachfolgende Verbesserungen im Produktionsprozess konnten die wahren Vorzüge der Kohlefadenlampe zeigen: höhere Lichtausbeute, längere Haltbarkeit und geringerer Preis gegenüber früheren Lösungen. Edison führte mindestens 80 Patentprozesse, um seine Rechte gegenüber anderen (vermeintlichen und tatsächlichen) Glühlampen-Erfindern durchzusetzen.

Thomas-Gilchrist-Verfahren zur Stahlproduktion – Erfinder: 1879 Sidney Thomas und Percy Carlyle Gilchrist

Um Stahl im industriellen Maßstab erzeugen zu können, entwickelten zwei englische Metallurgen das nach ihnen benannte Thomas-Gilchrist-Verfahren. Dazu wandelten sie das so genannte Bessemer-Verfahren aus dem Jahr 1855 so ab, dass es nun auch mit phosphorreichem Roheisen funktionierte. Damit war es nun möglich, den größeren Teil der Eisenförderung, der viel Phosphor enthielt, für die Stahlerzeugung zu nutzen. Beim Thomas-Gilchrist-Verfahren wurde Luft unter das geschmolzene Eisen geblasen, um den Kohlenstoffanteil zu senken. Zudem war das Innere des Schmelzofens (des Konverters) mit Dolomit ausgekleidet, wodurch sich der Phosphatanteil senken und „Thomasstahl“ erzeugen ließ.

Registrierkasse – Erfinder: 1879 James Ritty

Im Jahr 1879 ertönte erstmals das typische Klingelgeräusch einer Registrierkasse – und zwar in einem Saloon im US-Bundesstaat Ohio. Erfinder dieser besonderen Kasse war der Saloon-Besitzer James Ritty. Ritty verfolgte mit der Registrierkasse vor allem einen Zweck: Er wollte nicht länger von seinem eigenen Personal bestohlen, sondern durch ein Klingelzeichen gewarnt werden. Während ein Bargeldfach schon damals zur Ausstattung gehörte, war die Datenerfassung selbstverständlich noch völlig analog.

spätere Erfindungen