1881 bis 1883: Transformator, elektrische Straßenbahn, Stromkraftwerk, Drehtür und Benzin-Automotor

frühere Erfindungen

Transformator
Elektrische Straßenbahn
Stromkraftwerk
Drehtür
Benzinmotor für Automobile

Transformator – Erfinder: 1881 Lucien Gaulard und John Dixon Gibbs

Ohne elektrische Transformatoren wäre eine flächendeckende Stromversorgung undenkbar. Die heutigen Transformatoren verwandeln insbesondere die Hochspannung von Überlandleitungen in die Niederspannung, wie sie viele elektrische Geräte benötigen. Für diese „Transformation“ verwenden sie zwei getrennte Stromkreise, die mit Spulen von unterschiedlicher Wicklungszahl bestückt sind. Der erste Transformator der Welt war eine nationenübergreifende Koproduktion des Franzosen Lucien Gaulard und des Engländers John Dixon Gibbs.

Elektrische Straßenbahn – Erfinder: 1881 Werner von Siemens

Zwei Jahre nach der elektrischen Lokomotive schuf der Deutsche Werner von Siemens ebenfalls die erste elektrische Straßenbahn der Welt. Nach zwei Jahren Probebetrieb nahm die Straßenbahn 1883 auf 2,4 Streckenkilometern ihren Regelbetrieb auf. Sie verkehrte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Stundenkilometern zunächst in dem Ort Lichterfelde, der heute ein Stadtteil Berlins ist. Der notwendige Strom floss mit 180 Volt in den beiden Schienen, da die heutzutage gebräuchlichen Oberleitungen noch unbekannt waren. Vor dieser Erfindung waren in vielen deutschen Städten Pferdebahnen in Betrieb, die nach dem überzeugenden Erfolg Werner von Siemens aber recht bald elektrifiziert wurden.

Stromkraftwerk – Erfinder: 1881 Werner von Siemens

In dem heute fast unbekannten Ort Godalming südlich von London tat sich im Jahr 1881 beinahe Epochales: Hier ließ der deutsche Ingenieur Werner von Siemens das erste öffentliche Stromkraftwerk der Welt errichten. Und dieses Kraftwerk lief sogar emissionslos, da seine Generatoren von dem kleinen Fluss Wey angetrieben wurden. Der Strom ließ die Straßen und einige Häuser in Godalming erstrahlen.

Ein weit größeres – und bekannteres – Projekt war das New Yorker Zentralkraftwerk, das Thomas Alva Edison nur ein Jahr später in der US-amerikanischen Metropole errichtete. Allerdings lieferte es noch Gleichstrom an seine Abnehmer. Erst später sollte sich herausstellen, dass dies ein technischer Irrweg war und sich Wechselstrom besser eignete.

Drehtür – Erfinder: 1881 H. Bockhacker

Ein runde Sache war sie eigentlich schon, die Erfindung des Berliner H. Bockhacker aus dem Jahr 1881. Durch die Drehtür konnte Menschen die Häuser betreten, ohne das garstige Wetter mit nach drinnen zu nehmen. Das dreiteilige Drehkreuz war vergleichsweise simpel, aber in seinem Nutzen so bestechend, dass vor öffentliche Gebäude, Kaufhäuser und Hotel heute nicht darauf verzichten mögen. Aus unbekannten Gründen versäumte es Bockhacker allerdings seine Erfindung zu vermarkten. Das gelang erst sieben Jahre später dem US-Amerikaner Theophilus Van Kannel, der sich eine ähnlich konstruierte „Sturmtür“ patentieren ließ.

Benzinmotor für Automobile – Erfinder: 1883 Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach

Die ersten Verbrennungsmotoren der Welt nutzten vor allem Gas als Energiequelle. Die Wende kam im Jahr 1883, als der deutsche Ingenieur Gottlieb Daimler sowie dessen Angestellter Wilhelm Maybach gemeinsam einen Benzinmotor konstruierten. In vielen Elementen waren Daimler und Maybach richtungsweisend für die Motorenentwicklung der folgenden Jahrzehnte. Ihr Einzylinder-Motor lief mit vier Takten, hatte bereits einen Vergaser sowie einen einzigen Zylinder. Zwar leistete der Benzinmotor zunächst nur ein PS, war aber mit 60 Kilogramm ein absolutes Leichtgewicht und somit für den späteren Einsatz in Automobilen besonders gut geeignet.

spätere Erfindungen