1785 bis 1792: Gaslampe, Webmaschine, Dreschmaschine, Nähmaschine und Zahnbohrer

frühere Erfindungen

Gaslampe
Automatische Webmaschine „Power Loom“
Dreschmaschine
Nähmaschine
Zahnbohrer

Gaslampe – Erfinder: 1785 Johannes Petrus Minckeleers

Die ersten Gaslampen brannten nicht in England oder Frankreich, sondern im heutigen Belgien. Der niederländische Naturkunde-Professor Johannes Petrus Minckeleers zündete sie in seinem Hörsaal in der Stadt Löwen an (die seinerzeit zu den Niederlanden gehörte). Minckeleers betrieb die Lampen mit so genanntem Leuchtgas, das seinerzeit mittels Kohlevergasung gewonnen wurde. Ab Anfang des 19. Jahrhundert wurden Gaslaternen zur Straßenbeleuchtung in vielen europäischen Städten eingeführt. Bei der Entwicklung dieser Gasbeleuchtung leistete um 1792 auch der Schotte William Murdoch Pionierarbeit.

Automatische Webmaschine „Power Loom“ – Erfinder: 1785 Edmond Cartwright

War die Technisierung der Spinnerei schon weit voranschritten, zog im Jahr 1785 die Weberei nach. Der Engländer Edmond Cartwright konstruierte die erste vollautomatische und zudem von einer Dampfmaschine angetriebene Webmaschine. Die „Power Loom“ genannte Maschine konnte weitgehend ohne menschliche Arbeitskraft breite Stoffbahnen herstellen. Wie bereits andere Innovationen in der Textilherstellung, rief die Power Loom starke Proteste in der Arbeiterschaft hervor, die um Lohn und Brot fürchtete. Vor allem im 19. Jahrhundert kam es zu mehreren Webaufständen und Maschinenstürmereien.

Dreschmaschine – Erfinder: 1786 Andrew Meikle

Während die Dampf- und Textiltechnologie immer neue Erfindungen hervorbrachte, veränderte sich in der Landwirtschaft zunächst nur wenig. Die meisten bäuerlichen Tätigkeiten waren mühsame Handarbeit, die eingesetzten Werkzeuge recht primitiv. Erst im Jahr 1786 meldete sich hier der technische Fortschritt: Der schottische Ingenieur Andrew Meikle erfand eine mechanische Dreschmaschine, die vermutlich zunächst von Pferden angetrieben wurde. Die Maschine bestand im Wesentlichen aus einer drehbaren Trommel mit vier Holzleisten, die die Körner aus den Ähren schlug und in den Dreschkorb fallen ließ. Trotz der einfachen Konstruktion machte die Dreschmaschine zahllose Tagelöhner arbeitslos, die in früheren Zeiten monatelang mit dem Dreschen beschäftigt waren.

Nähmaschine – Erfinder: 1789 Thomas Saint

Im 18. Jahrhundert lernte die Textilmaschinen zuerst das Weben und Spinnen, und dann das Nähen. Offenbar bereitete es den Erfindern größere Schwierigkeiten die Nähbewegung der menschlichen Hand nachzuvollziehen. Der erste, dem dies gelang, war vermutlich der Engländer Thomas Saint. Sein Entwurf sah eine hölzerne Nähmaschine mit Gabel- und Hakennadel vor. Umstritten ist. Ob Saints Entwurf tatsächlich als funktionierende Maschine umgesetzt wurde. Weitere Pioniere der Nähmaschine waren in der Folgezeit der Österreicher Josef Madersperger und der Deutsche Balthasar Krems.

Zahnbohrer – Erfinder: 1790 John Greenwood

Der Zahnbohrer hat eine erstaunlich lange Vergangenheit: Bereits im Jahr 1790 erfand der US-Amerikaner John Greenwood dieses Dentalinstrument. Greenwood war seinerzeit der Leibzahnarzt des US-Präsidenten George Washington, der sehr schlechte Zähne gehabt haben soll. Greenwoods Zahnbohrer besaß – wie auch die späteren Modelle in vorelektrischer Zeit – einen Tretantrieb und war aus einem Spinnrad hergestellt. Welche Drehzahl der Bohrer mit dieser Technik erreichte, ist nicht überliefert. Fest steht allerdings, dass das Bohren ein mühsamer und für Arzt und Patienten anstrengender Prozess war.

spätere Erfindungen