1748 bis 1768: Stahl-Schreibfeder, Blitzableiter, Sonnenbrille, Spinning Jenny und Waschmaschine

frühere Erfindungen

Schreibfeder aus Stahl
Blitzableiter
Sonnenbrille
Spinnmaschine „Spinning Jenny“
Waschmaschine

Schreibfeder aus Stahl – Erfinder: 1748 Johannes Janssen

Jahrhundertelang hielten Menschen, die etwas schreiben wollten, entweder Schilfrohr oder angespitzte Federkiele aus Vogelfedern in die Tinte. An diese frühere Herkunft erinnert bis heute die Bezeichnung „Schreibfeder“. Etwa seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Schreibfedern nicht mehr aus vergänglichem biologischem Material, sondern aus Stahl hergestellt. Erfunden wurden sie bereits mehr als ein halbes Jahrhundert zuvor in Deutschland: Im Jahr 1748 setzte der Aachener Bürgermeister Johannes Janssen die erste Stahlfeder aufs Papier. Nach seinem Erfindungsort hieß das Schreibutensil von nun an auch „Aachener Stahlfeder“.

Blitzableiter – Erfinder: 1752 Benjamin Franklin

Eigentlich ist Benjamin Franklin hauptsächlich als Politiker und einer der Gründerväter der USA bekannt. Aber das Allround-Genie Franklin war vor seiner politischen Karriere auch als Naturwissenschaftler erfolgreich und interessierte sich vor allem für die Phänomene der Elektrizität. So unternahm er lebensgefährliche Experimente, bei denen er einmal einen Blitz in einen Drachen einschlagen ließ. Dabei erkannte er auch, dass Blitze elektrische Landungen sind. Es ist nicht überliefert, dass Franklin selbst einen funktionierenden Blitzableiter gebaut hat, er entwarf aber das Grundprinzip.

Sonnenbrille – Erfinder: 1752 James Ayscough

Obwohl bereits im 15. Jahrhundert vereinzelt getönte Brillengläser verwendet wurden, gilt der englische Augenoptiker James Ayscough als eigentlicher Erfinder der Sonnenbrille. Seine Brillen und Monokel hatten bereits Ähnlichkeit mit heutigen Modellen und verwendeten grüne, blaue, gelbe und rote Linsen. Manche Brillen hatten sogar eine zusätzliche, seitliche Sonnenabschirmung für die Augen. Eine erfolgreiche Filterung des schädlichen UV-Lichts sollte nach Ayscough noch weitere 150 Jahre auf sich warten lassen.

Spinning Jenny – Erfinder: 1764 James Hargreaves

Neben der Wattschen Dampfmaschine ist die Spinnmaschine „Spinning Jenny“ die zweite, richtungsweisende Innovation in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die von dem Engländer James Hargreaves ersonnene Maschine konnte anfangs vermutlich sechs, in späteren Ausführungen bis zu 100 Garnspindeln gleichzeitig aufwickeln. Diese Erfindung sparte die Arbeitskraft von zahlreichen menschlichen Spinnern ein, die bisher das Garn für die Weber vorbereitet hatten. Die Textilproduktion wurde also profitabler und billiger. Viele Textilarbeiter fürchteten (mit Recht), die „Spinning Jenny“ würde ihnen Arbeitslosigkeit bescheren, protestierten gegen die Erfindung und zerstörten die Werkstatt von Hargreaves.

Waschmaschine – Erfinder: 1766 Jacob Christian Schäffer

Ob die Erfindung des deutschen Theologen Jacob Christian Schäffer tatsächlich den Namen „Waschmaschine“ verdient, lässt sich diskutieren. Sicher ist, dass Schäffer sein Gerät für private Haushalte konstruiert hatte und davon tatsächlich 60 Exemplare verkaufte. Die Waschmaschine bestand wohl auf einem hölzernen Bottich, in dem sich ein einfacher Drehmechanismus befand, der per Hand bedient werden musste. Auf Schäffer folgten zahlreiche weitere Erfinder mit unterschiedlichen Versuchen, den Schmutz aus der Wäsche zu drücken. Einen technischen Durchbruch brachten aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts die elektrische Waschmaschine sowie die gelochte Waschtrommel.

spätere Erfindungen