1732 bis 1737: Vierfarbdruck, achromatische Linsen, Schnellschuss-Webstuhl, Längenuhr und Eisenerzeugung mit Koks

frühere Erfindungen

Vierfarbdruck
Achromatische Linsen
Schnellschuss-Webstuhl
Längenuhr für die Seefahrt
Eisenherstellung mit Koks

Vierfarbdruck – Erfinder: 1732 Jakob Christoph Le Blon

Nachdem der deutschstämmige Kupferstecher Le Blon im Jahr 1710 bereits den Dreifarbdruck erfunden hatte, legte er 1732 mit dem Vierfarbdruck nach. Zu diesem Zweck verwendete er (mindestens) vier Druckplatten mit den Farben Rot, Gelb, Blau und Schwarz. Nach anfänglichen kommerziellen Misserfolgen wurde Le Blon in Frankreich ein erfolgreicher Geschäftsmann. Während sein spezielles Druckverfahren bald nicht mehr angewendet wurde, bildet jedoch Le Blons Dreifarbsystem (jede beliebige Druckfarbe lässt sich durch Mischung von drei Grundfarben erzeugen) die theoretische Grundlage des heutigen Farbdrucks.

Achromatische Linsen – Erfinder: 1733 Chester Moor Hall

Bis zum Jahr 1733 wurden in Teleskopen und anderen optischen Geräten vor allem einfache Linsen verwendet. Solche Linsen haben im wahrsten Sinne einen Schönheitsfehler: Sie brechen das Licht unterschiedlicher Wellenlängen verschieden stark. Dadurch entstehen unschöne Farbverfälschungen, die an Farbübergängen und am Rand der Linse besonders stark sein können. Diese so genannte chromatische Aberration lässt sich aber weitgehend korrigieren, indem zwei aufeinander abgestimmte Linsen (ein achromatisches Objektiv) verwendet wird. Entdeckt hat dieses Prinzip der englische Mathematiker Hall, dem die Reichweite seiner Erkenntnis allerdings nicht klar war.

Schnellschuss-Webstuhl – Erfinder: 1733 John Kay

Die Webtechnik ist der Menschheit vermutlich bereits seit 8000 Jahren geläufig. Allerdings hat sich die Technik über Jahrtausende nur langsam weiterentwickelt. Bis 1733 wurden in den Textilmanufakturen nur relativ einfache Webstühle eingesetzt, die von zwei Webern bedient werden mussten. Eine erste revolutionäre Neuerung gelang dem englischen Unternehmer John Kay. Er entwickelte statt des manuell zu bedienenden Schiffchens den so genannten Schnellschützen. Der Schnellschütze schickte den Webfaden in großer Geschwindigkeit zwischen den gespannten Kettfäden hindurch. Dies sparte nicht nur die Arbeitskraft eines Webers ein, sondern verdoppelte die Arbeitsgeschwindigkeit des Webstuhls.

Längenuhr für die Seefahrt – Erfinder: 1735 John Harrison

Für die Seefahrer früherer Jahrhundert war es ein immenses Problem, die geographische Länge zu bestimmen, auf der sich ihr Schiff befand. Ohne die exakte Längenangabe war die Navigation auf hoher See von gefährlichen Unsicherheiten geprägt. Erst der englische Uhrmacher John Harrison löste 1735 dieses „Längenproblem“, indem er eine besonders exakte Seeuhr mit einer Gangungenauigkeit von gut einer Sekunde pro Monat entwickelte. Mit Hilfe von Harrisons Uhr, die auf einem definierten Längengrad geeicht wurde, und der Sternenbeobachtung ließ sich die Schiffsposition ermitteln. Dennoch musste der Erfinder mehrere Jahrzehnte um die Anerkennung seiner Leistung kämpfen.

Ehemalige Kokerei Zollverein in Essen - © Fotodichter / pixelio.de

Ehemalige Kokerei Zollverein in Essen – © Fotodichter / Pixelio.de

Eisenherstellung mit Koks – Erfinder: 1735 Abraham Darby II.

Bis zum Jahr 1735 wurden die Hochöfen zur Eisenerzeugung mit Holzkohle betrieben. Dann gelang es dem Engländer Abraham Darby II. die Öfen auf Steinkohlekoks umzustellen. Im Gegensatz zur Holzkohle war der Koks in ausreichender Menge verfügbar und vergünstigte somit die Eisenherstellung. Darby konstruierte im mittelenglischen Ort Coalbrookdale neuartige Hochöfen, die mit dem Koks die benötigten hohen Schmelztemperaturen erzeugten.

Abraham Darby II. war der mittlere Spross einer Erfinder- und Fabrikbesitzer-Familie. Darbys Vater erfand im Jahr 1707 den Sandformguss, ein verbessertes Gussverfahren mit billigen Sandformen.

spätere Erfindungen