1700 bis 1711: Porzellan, Dampfschiff, Sandformguss, Bohrmaschine und Dreifarbdruck

frühere Erfindungen

Europäisches Porzellan
Dampfschiff
Sandformguss
Bohrmaschine
Dreifarbdruck

Europäisches Porzellan – Erfinder: 1707 Johann Friedrich Böttger

Ursprünglich wurde das Porzellan im Jahre 620 in China erfunden. Über Tausend Jahre gelang es den Chinesen, den genauen Herstellungsprozess geheim zu halten. Erst 1707 kam der deutsche „Alchemist“ Johann Friedrich Böttger durch seine Experimente hinter die Rezeptur. Eine weitere Voraussetzung für das Gelingen war auch der technische Fortschritt im Ofenbau, der leistungsstärkere Brennöfen hervorbrachte. Das Hartporzellan, das Böttger und seine Kollegen bei über 1400 Grad brannten, bestand (wie auch heute noch) aus dem richtigen Mischungsverhältnis von Kaolin, Feldspat und Quarz. Charakteristisch für das Hartporzellan ist ein vergleichsweise hoher Kaolin-Anteil von meistens über 50 Prozent. Böttger schuf seinerzeit das berühmte Meißener Porzellan.

Dampfschiff – Erfinder: 1707 Denis Papin

Der französische Mathematiker und Physiker Denis Papin war einer der bedeutendsten Erfinder um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. Er widmete sich vor allem der Dampfkraft und entwickelte nach einem Überdrucktopf und der Atmosphärischen Dampfmaschine auch ein funktionstaugliches Dampfschiff. Allerdings wurde das Schiff nur teilweise mit Dampf und teilweise von Ruderern angetrieben. Es verkehrte für kurze Zeit auf einer 23 Kilometer langen Strecke auf Weser und Fulda, bevor es mutwillig zerstört wurde.

Sandformguss – Erfinder: 1707 Abraham Darby I.

Schon seit Tausenden von Jahren verwenden Menschen den Metallguss, um beispielsweise Schmuckstücke, Werkzeuge oder andere Gebrauchsgegenstände herzustellen. Im Laufe der Zeit entstanden immer weitere Gussverfahren, die bessere Gussergebnisse brachten und den Arbeitsaufwand senkten. Ein wichtiger Schritt war zu Beginn des 18. Jahrhunderts der in England erfundene Sandformguss. Mit Hilfe des Sandes und eines Bindemittels konnten schnell viele Gussformen hergestellt werden. Die billigen, meist zweiteiligen Formen wurden beim Gießen jeweils zerstört. Abraham Darby I. vererbte übrigens seinen Erfindungsreichtum auf seinen Sohn und seinen Enkel, die die Gusstechnik weiter voranbrachten.

Bohrmaschine – 1710 Johann Maritz

Die vermutlich erste Bohrmaschine der Welt diente weder Hobbyhandwerkern, noch war sie besonders handlich: Der Schweizer Erzgießer Johann Maritz erfand eine Maschine, mit der sich der Kern einer neuen Kanone in einem einzigen Stück herausbohren ließ. Damit leistete er einen Beitrag zur Fortentwicklung der Kriegstechnik. Die horizontal ausgerichtete Bohrmaschine wurde wohl mit Wasserkraft angetrieben.

Dreifarbdruck – Erfinder: 1710 Jakob Christoph Le Blon

Der deutsch-französische Kupferstecher Le Blon (französisch auch Le Blond) war einer der Pioniere der Drucktechnik. Im Jahr 1710 druckte er erstmals in der Geschichte Bilder und Zeichnungen, indem er auf drei Druckplatten die Farben Rot, Gelb und Blau verwendete und so miteinander mischte. Im Jahr 1732 machte Le Blon den nächsten Entwicklungsschritt und fügte Schwarz als vierte Farbe hinzu.

spätere Erfindungen