1965 bis 1967: Elektronischer Schriftsatz, Rauschunterdrückung, Taschenrechner und LCD

frühere Erfindungen

Elektronischer Schriftsatz
Rauschunterdrückung
Taschenrechner
Flüssigkristallanzeige

Elektronischer Schriftsatz – Erfinder: 1965 Rudolf Hell

Bis vor wenigen Jahrzehnten war, allen technischen Fortschritten zum Trotz, der Schriftsatz für Zeitungen und andere Druckerzeugnisse noch immer ein aufwändiges Verfahren. Es beruhte auf mehreren Einzelschritten, bei denen die Schrift fotografisch belichtet wurde. Erst die Setzmaschine „Digiset“ des deutschen Erfinders Rudolf Hell beherrschte ab 1965 den elektronischen Schriftsatz. Dabei wurden die Buchstaben ausschließlich auf elektronischem Weg erzeugt. Aber erst in den 1990er-Jahren konnte sich dieses „Desktop-Publishing“ dank leistungsfähiger Computer vollends durchsetzen.

Auch mit einigen anderen Erfindungen war Rudolf Hell seiner Zeit erheblich voraus. Richtungsweisend war beispielsweise sein 1963 entwickelter „Chromagraph“, ein leistungsstarker Farbscanner.

Rauschunterdrückung – Erfinder: 1966 Dolby Laboratories

Seit 1966 ist der Musikgenuss bei vielen Tonbandaufzeichnungen hörbar gestiegen: In diesem Jahr erschien das Rauschunterdrückungsverfahren Dolby A. Es arbeitet damit, bei einer Tonaufnahme leise Töne stärker zu betonen und bei der Wiedergabe wieder zu vermindern. Auf diese Weise lässt sich das störende Rauschen teilweise herausfiltern. Während Dolby A vor allem für professionelle Anwendungen konzipiert war, beglückte Dolby B ab 1968 die Herzen der immer zahlreicher werdenden Besitzer von Kassettenrekordern.

Taschenrechner – Erfinder: 1967 Texas Instruments

Der erste Taschenrechner wog 1,5 Kilogramm, konnte mit bis zu sechsstelligen Zahlen operieren und druckte das Ergebnis auf Thermopapier aus. Was behäbig und antiquiert klingt, war in Wirklichkeit beinahe ein technisches Wunder: Vergleichbar leistungsfähige Rechner passten im Erfindungsjahr 1967 keineswegs in eine Tasche, sondern mussten auf einem stabilen Tisch Platz finden. Stark beteiligt an diesem Wunder war der Ingenieur Jack Kilby, der bei dem US-amerikanischen Unternehmen Texas Instruments beschäftigt war. Kilby hatte bereits 1958 den Mikrochip erfunden, den er nun als Herz des neuen Taschenrechners einsetzte.

Klassische LCD-Anzeige – © R.B. / Pixelio.de

Flüssigkristallanzeige (LCD) – Erfinder: 1967 George Heilmeier

Die Erfindung der LCD (liquid crystal display) geht zurück bis ins Jahr 1967. Damals entwickelte der US-Amerikaner George Heilmeier die erste Flüssigkristallanzeige. Sie arbeitete nach dem so genannten dynamischen Streumodus (DSM), der heute veraltet ist. Die Flüssigkristalle in LCD-Anzeigen können je nach angelegter elektrischer Spannung ihre Ausrichtung – und damit die angezeigte Farbe – verändern. Flüssigkristallanzeigen werden unter anderem in modernen Fernsehern, Computermonitoren und Digitalkameras verwendet.

spätere Erfindungen