Mikrochip
Videospiel
Dreipunktgurt
Mondsonde
Floatglasverfahren
Laser
Mikrochip – Erfinder: 1958 Jack Kilby
Bis zum Jahr 1958 wurden die elektronischen Bauteile einer Schaltung stets einzeln auf eine Leiterplatte montiert. Dann erfolgte ein wichtiger Schritt zur Verkleinerung und Standardisierung der Strukturen: Der US-Amerikaner Jack Kilby schuf die erste integrierte Schaltung, auch „Mikrochip“ genannt. Für diese Pioniertat erhielt Kilby später den Physik-Nobelpreis. Sein erster Chip bestand aus nur zwei Transistoren, die auf einem Träger aus Germanium verlötet waren. Bei heutigen Mikrochips sind bis zu drei Milliarden Transistoren auf kleinster Fläche untergebracht.
Videospiel – Erfinder: 1958 William Higinbotham
Als der US-amerikanische Physiker William Higinbotham einen winzigen Lichtpunkt über einen grünen Balken hopsen ließ, ahnte er noch nicht, dass er der Pionier einer Milliarden-Dollar-Industrie war. Der winzige Punkt sollte nämlich einen Tennisball darstellen, der senkrechte grüne Balken war das Netz, dazu noch eine grüne Bodenlinie – und fertig war das erste Videospiel. „Tennis for Two“ nannte Higinbotham 1958 seine Erfindung. Angezeigt wurde es auf keinem Computermonitor, sondern in einem Oszilloskop (einem elektronischen Messgerät). „Tennis for Two“ war vermutlich das Vorbild für das legendäre Videospiel „Pong“, das in den 1970er-Jahren viele Spielhallen eroberte.
Dreipunktgurt – Erfinder: 1958 Nils Bohlin
Nur wenige Autofahrer sind sich bewusst, dass sie ihr Überleben auch dem Schweden Nils Bohlin verdanken. Bohlin war Sicherheitsingenieur bei dem Autohersteller Volvo und entwickelte 1958 den ersten Dreipunktgurt. Wie heute bestand er aus einem Becken- und Schultergurt, die zu einem gemeinsamen Gurtschloss führten. Dieser Sicherheitsgurt erwies sich als deutlich wirkungsvoller und zudem bequemer als die zuvor üblichen Zweipunktgurte. Allerdings musste viele Autofahrer buchstäblich zum Überleben gezwungen werden: Als 1976 in Deutschland die Gurtpflicht auf Vordersitzen eingeführt wurde, kam es zu heftigen Protesten.
Mondsonde – Land: 1959 Sowjetunion
Mit der sowjetischen Lunik-Mission begann die Annäherung an unseren Mond. Zwischen 1958 und 1960 schickte die Sowjetunion insgesamt neun Lunik-Sonden in Richtung des Erdtrabanten. Drei von ihnen waren erfolgreich, sechs wurden zerstört. Als erster irdischer Körper schlug 1959 Lunik 2 auf der Mondoberfläche auf. Von einer „Landung“ konnte angesichts des harten Aufpralls noch keine Rede sein. Die Nachfolgesonde – Lunik 3 – fotografierte erstmals die bis dahin völlig unerforschte Mond-Rückseite.
Floatglasverfahren – Erfinder: 1959 Alastair Pilkington
Dass heutigen Flachglas extrem glatt und fehlerarm ist, ist einem besonderen Trick zu verdanken: Das noch flüssige Glas schwimmt gleichsam auf einem Bad aus ebenfalls flüssigem Zinn. Da das Metall eine praktisch makellose Oberflächenspannung ausbildet, ist die erkaltende Glasmasse von hoher Qualität. Dieses so genannte Floatglasverfahren (englisch „to float“ = fließen) beruht auf Ideen aus dem Jahr 1902, wurde aber erst durch die Weiterentwicklung des britischen Ingenieurs Alastair Pilkington praxistauglich. Bis es in die Produktion Einzug hielt, dauerte es nochmals bis ins Jahr 1966.
Laser – Erfinder: 1960 Theodore Maiman
Die gezielte Verstärkung von Lichtwellen – der erste Laser – gelang 1960 dem US-Amerikaner Theodore Maiman. Das Wort Laser ist eine Abkürzung für „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“ – zu deutsch: „Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung“. Maiman entwickelte einen so genannten Rubinlaser, der zur Energieerzeugung einen künstlich hergestellten, stabförmigen Rubinkristall nutzt. In den 1960er-Jahren war durchaus unklar, welchen praktischen Nutzen ein Laser haben könnte – bis sich schließlich zahlreiche Anwendungen vom CD-Player bis zur High-Tech-Forschung fanden.