1910 bis 1911: Wasserflugzug, Panzer, Hochfrequenzverstärker und Nebelkammer

frühere Erfindungen

Wasserflugzug
Panzer
Hochfrequenzverstärker
Nebelkammer

Wasserflugzug – Erfinder: 1910 Henri Fabre

Das „Hydravion“ hatte Doppeldecker-Tragflügel, einen 50-PS-Motor und zwei Schwimmer unter dem Rumpf: Es war das erste Flugzeug, das auf dem Wasser starten und landen konnte. Der Franzose Henri Fabre startet im Jahr 1910 zu seinen erfolgreichen Testflügen auf dem Étang de Berre, einer südfranzösischen Meeresbucht. Kurz nach Fabre bauten andere Flugpioniere in Frankreich, USA und Deutschland ebenfalls eigene Wasserflugzeuge. Die heutigen Wasserflugzeuge sind vor allem in unwegsamen und wasserreichen Regionen der Welt im Einsatz, in denen es kaum reguläre Flugplätze gibt.

Panzer – Erfinder: 1911 Günther Burstyn

Am Vorabend des ersten Weltkriegs mehren sich auch die militärischen Erfindungen: Günther Burstyn ist nicht nur Offizier der österreichisch-ungarischen Armee, sondern auch ein begabter Techniker, sodass er den ersten Panzer konstruierte. Das „Burstyn-Motorgeschütz“ aus dem Jahr 1911 besaß alle wesentlichen Elemente, die auch heute Panzer auszeichnen. Dazu gehörte ein Kettenantrieb, eine starke Panzerung sowie ein drehbares Schnellfeuergeschütz. Burstyns Panzer kam im Weltkrieg zwar nicht zum Einsatz, war aber richtungsweisend für künftige Generationen gepanzerter Angriffswaffen.

Hochfrequenzverstärker – Erfinder: 1911 Otto von Bronk

Ohne Hochfrequenzverstärker wäre kein komfortabler Radio- oder Fernsehempfang möglich. Aufgabe derartiger Verstärker ist es, schwache elektrische Signale sowohl vor der Aussendung als auch vor dem Empfang drastisch zu verstärken. Die notwendige Technologie entwickelte 1911 der deutsche Physiker Otto von Bronk. Übrigens hatte Bronk im Jahr 1902 bereits ein Gerät zur Fernübertragung von Farbbildern erdacht. Damit schuf er einen frühen Vorläufer des Farbfernsehers, der für den praktischen Einsatz allerdings nicht leistungsfähig genug war.

Nebelkammer – Erfinder: 1911 Charles Thomson Rees Wilson

In der Frühphase der modernen Teilchenphysik war die Nebelkammer ein wichtiges Instrument, um die Flugbahnen und Reaktionen von Elementarteilchen und Atomen sichtbar zu machen. Der schottische Nobelpreisträger Charles Thomson Rees Wilson erfand etwa im Jahr 1911 eine „Explosionsnebelkammer“, die noch heute unter dem Namen „Wilsonsche Nebelkammer“ bekannt ist. In dieser Apparatur lässt sich für ungefähr eine Sekunde ein übersättigtes Luft-Alkohol-Gemisch erzeugen. Diese geringe Zeitspanne ist ausreichend, um bestimmte Teilchen festzustellen. Die Elementarteilchen bilden (ähnlich wie bei einem Kondensstreifen) Kondensationskerne für den „Nebel“, sodass ihre Bahn eine Spur hinterlässt. Im Gegensatz hierzu lassen sich so genannten Diffusionsnebelkammern über Stunden ohne Pause betreiben.

spätere Erfindungen