1908 bis 1909: Cellophan-Folie, Toaster, elektrische Waschmaschine, Kunstkautschuk und Neonröhre

frühere Erfindungen

Cellophan-Folie
Toaster
Elektrische Waschmaschine
Kunstkautschuk
Neonröhre

Verpackungsfolie aus Cellophan – Erfinder: 1908 Jacques Brandenberger

Wann immer Lebensmittel in einer durchsichtigen Folie verpackt waren, bestand diese Folie bis in die 1950er Jahre aus „Cellophan“. Der Kunststoff Cellophan ist auch unter dem Namen „Zellglas“ bekannt und besteht im Wesentlichen aus Zellulose. Daher ist das Material in reiner Form biologisch abbaubar, was sich von den meisten anderen Kunststoffen nicht behaupten lässt… Im Jahr 1908 entwickelte der Schweizer Jacques Brandenberger eine Maschine zur Cellophan-Produktion und erzielte damit eine der ersten und wichtigsten Innovationen der frühen Verpackungsindustrie.

Toaster – Erfinder: 1908 Frank Shailor

Das Bräunen von Brot zählt sicherlich nicht zu den drängendsten Menschheitsproblemen. Dennoch befassten sich etwa ab dem Jahr 1908 zahlreiche Erfinder und Firmen mit der Herausforderung, einem Toastbrot mittels Heizdrähten die gewünschte Knusprigkeit zu verleihen. Dabei kamen verschiedene Varianten zum Zuge, das Toast senkrecht einzustecken, horizontal zu grillen, in Fächer oder Klappen einzulegen. Den Anfang dieser Serie machte der US-Amerikaner Frank Shailor, der sich eine Art Einstecktoaster patentieren ließ. Damit das Toast von beiden Seiten braun wurde, musste es noch per Hand gewendet werden, wobei die Fingern den offen liegenden Heizdrähten gefährlich nah kamen.

Elektrische Waschmaschine – Erfinder: 1909 Alva Fisher

Ein weiterer Fortschritt in der Haushaltstechnik war die elektrische Waschmaschine des US-Amerikaners Alva Fisher. Sie besaß im Jahr 1909 nicht nur einen kleinen Elektromotor, der den Handbetrieb überflüssig machte, sondern war auch mit einer gelochten Waschtrommel ausgerüstet. Diese Waschtrommel war 1901 von dem Deutschen Karl Louis Krauß erfunden worden. Sie zog die schmutzige Wäsche durch das Waschwasser und verstärkte damit den Reinigungseffekt. Aufgrund ihres hohen Preises fand Fishers Waschmaschine mit dem Namen „Thor“ aber nur weniger Abnehmer.

Kunstkautschuk – Erfinder: 1909 Friedrich Hofmann

Waren Eisen und Stahl die wichtigen Werkstoffe der industriellen Revolution, begann im 20. Jahrhundert die Ära der „künstlich“, also chemisch hergestellten Stoffe – der „Kunst“-Stoffe eben. Chemiker, Physiker und Ingenieure entwarfen ganz neue Materialien mit neuartigen Eigenschaften. Der deutsche Chemiker Friedrich Hofmann forschte im Auftrag der Bayer AG an künstlichem Kautschuk – und hatte im Jahr 1909 Erfolg damit. Sein chemischer Grundstoff war der Kohlenwasserstoff Dimethyl-Butadien. Das Produktionsverfahren war allerdings sehr zeitaufwändig, sodass es noch bis in die 1920er Jahre dauerte, bis Kunstkautschuk ein perfekter Ersatz für das Naturprodukt wurde. Seither war der synthetische Gummirohstoff in zahlreichen Alltagsgegenständen, aber auch in der Kriegstechnologie im Einsatz.

Neonröhre – Erfinder: 1909 Georges Claude

Umgangssprachlich werden „Neonröhre“ und „Leuchtstoffröhre“ oft als Synonyme behandelt – was aus technischer Sicht nicht korrekt ist. Die Leuchtstoffröhre ist eine spezielle Quecksilberdampflampe, die mit einem Leuchtstoff beschichtet ist und daher ein weißes Licht abgibt. Sie hat nach ihrer Erfindung im Jahr 1926 auch in vielen Privathäusern Einzug gehalten, zum Beispiel als Badezimmerbeleuchtung. Die Neonröhre ist eine mit dem Edelgas Neon gefüllte Glasröhre, die ein rötliches Licht abstrahlt. Sie wurde 1909 von dem Franzosen Georges Claude entwickelt und leistet bis heute gute Dienste als auffällige, rote Lichtwerbung in unseren Straßen.

spätere Erfindungen