1904: drahtlose Sprachübertragung, Offsetdruck, Radarortung, Elektronenröhre, Panzerwagen und Kreiselkompass

frühere Erfindungen

Drahtlose Sprachübertragung
Offsetdruck
Radarortung
Elektronenröhre
Panzerwagen
Kreiselkompass

Drahtlose Sprachübertragung (Funk) – Erfinder: 1903/04 Reginald Fessenden und Valdemar Poulsen

Konnten in der frühen Funktechnik zunächst nur Morsezeichen übertragen werden, folgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts der nächste Schritt: die Sprachübertragung per Funk. Was dazu noch fehlte, war eine technische Methode, die elektromagnetischen Wellen gezielt zu verändern („modulieren“). Fast gleichzeitig fanden zwei Männer unterschiedliche Lösungen für dieses Problem. Der Kanadier Reginald Fessenden konstruierte 1903 einen so genannten Maschinensender, in dem ein elektrischer Generator Schwingungen erzeugte. Kurz darauf entwickelte der Däne Valdemar Poulsen einen Lichtbogensender, der dem Maschinensender technisch überlegen war.

Offsetdruck – Erfinder: 1904 Ira Rubel

Das Druckverfahren des Offsetdrucks ist heute weit verbreitet. Es beruht darauf, dass die Druckfarbe von der Druckplatte zunächst auf einen „Gummidruckzylinder“ und erst anschließend auf das Papier übertragen wird. Gegenüber der älteren Lithographie lässt sich der Offsetdruck deutlich einfacher und kostengünstiger durchführen, da die aufwändige Steinbearbeitung entfällt. Der Erfinder war der US-Amerikaner Ira Rubel, der im Jahr 1904 (nach anderen Angaben bereits um 1900) dieses Verfahren entdeckte.

Radarortung – Erfinder: 1904 Christian Hülsmeyer

Die Radarortung war von ihrem Erfinder, dem Deutschen Christian Hülsmeyer, ursprünglich als Schutzsystem konzipiert worden – und feierte ihren Durchbruch als Hilfsmittel zur Zerstörung. Schon im Jahr 1904 konstruierte Hülsmeyer eine Apparatur, mit der er Radarwellen aussenden und deren Echo wieder empfangen konnte. Er demonstrierte seine Erfindung, indem er die Position eines Schiffes per Radar ermittelte. Anschließend versuchte er die Radarortung als probates System zu vermarkten, um Schiffszusammenstöße zu vermeiden. Die Zeitgenossen Hülsmeyers erkannten allerdings das Potenzial der Erfindung nicht. Dies änderte sich erst, als sich in Europa der zweite Weltkrieg ankündigte und sich das Radar als geeignete Methode herausstellte, feindliche Kriegsflugzeuge bereits von weitem zu erkennen und schließlich abzuschießen.

Elektronenröhre – Erfinder: 1904 John Ambrose Fleming

Die Elektronenröhre war über lange Zeit ein wichtiges elektronisches Bauelement, da es sich von außen steuern lässt. Beispielsweise diente es als elektronischer Verstärker. Die Röhre besitzt in ihrem Inneren zwei Elektroden, zwischen denen sich Elektronen bewegen. Diese Elektronenfluss lässt sich mit einem so genannten Steuergitter verstärken oder verringern. Als Erfinder dieses vielseitig verwendbaren Bauelements gilt der Engländer John Ambrose Fleming. Erst ab den 1950er Jahren wurde die Elektronenröhre langsam von den moderneren Transistoren abgelöst.

Panzerwagen – Erfinder: 1904 Paul Daimler

Im Jahr 1904, also 14 Jahre vor dem ersten Weltkrieg, entstand das erste gepanzerte Fahrzeug. Der „Austro-Daimler Panzerwagen“ war der Urahn der späteren Panzer. Konstruiert wurde er von Paul Daimler, dem Sohn des deutschen Automobilpioniers Gottlieb Daimler. Der Panzerwagen kannte noch keinen Kettenantrieb, sondern besaß einen Allradantrieb (!) und war mit einem Geschützturm ausgestattet. Daimlers Prototyp wurde zwar nicht in Serie produziert, gab aber die Vorlage für spätere Kriegsmaschinen ab.

Kreiselkompass – Erfinder: 1904 Hermann Anschütz-Kaempfe

Noch heute benutzen viele Schiffe einen Kreiselkompass – ähnlich wie er 1904 von dem Deutschen Hermann Anschütz-Kaempfe erfunden wurde – zur Navigation. Der Kreiselkompass ermittelt die Rotationsachse der Erde und verwendet diese zur Positionsbestimmung. Damit ist der Kompass unabhängig vom Erdmagnetfeld. Wichtige Vorüberlegungen und Experimente zum Kreiselkompass lieferte bereits der berühmte französische Physiker Jean Bernard Léon Foucault im Jahr 1851.

spätere Erfindungen