Gasturbine
Autostoßstange
Kinemacolor-Farbfilm
Hörfunksendung
Zeitlupe
Gasturbine – Erfinder: 1905 Hans Holzwarth
Turbinen dienen im Zusammenspiel mit Generatoren der Energieumwandlung – zum Beispiel von fließendem Wasser oder Dampf in Strom. Dabei wird die Turbine von dem strömendem Medium angetrieben und treibt ihrerseits den Generator an. Die erste industriell nutzbare Gasturbine entwickelte der deutsche Ingenieur Hans Holzwarth. Zu diesem Zweck kombinierte er die bekannten Prinzipien der Dampfturbinen mit dem neu erfundenen Ottomotor. Das Resultat nannte Holzwarth „Explosions-Gasturbine“. Heutige Gasturbinen unterscheiden sich in der Technik recht stark von den damaligen Modellen.
Autostoßstange – Erfinder: 1905 Simms Manufactering
Seit mehr als einem Jahrhundert zieren Stoßstangen Automobile und wollen auch in puncto Sicherheit gut aussehen. Der britische Automobilhersteller Simms Manufactering stattete im Jahr 1905 als erstes Unternehmen seine Autos damit aus. In den ersten Jahren waren Stoßstangen ein allerdings Extra, das die Autokäufer zusätzlich bezahlen mussten. Die Stangen waren direkt an der Karosserie befestigt und befanden sich auf verschiedenen Niveaus über dem Erdboden. Im Falle eines Unfalls wirkte sich gerade die unterschiedliche Befestigungshöhe ungünstig aus und verstärkte manchmal die Unfallfolgen anstatt sie abzumildern.
Kinemacolor-Farbfilm – Erfinder: 1906 George Albert Smith
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wetteiferten verschiedene Systeme miteinander, um Farbfilme in hoher Qualität aufnehmen und wiedergeben zu können. Das vielleicht bedeutendsten Verfahren aus dieser Frühzeit des Farbfilms hieß Kinemacolor und war 1906 von dem englischen Fotografen George Albert Smith erdacht worden. Berühmt wurde der Dokumentarbericht über die Krönung des neuen englischen Königs Georg V., der 1911 in Kinemacolor gedreht wurde.
Einen erheblichen technischen Fortschritt brachte das ab 1917 in mehreren Schritten entwickelte Technicolor-Verfahren. Musste eine Kinemacolor-Kamera noch jedes Einzelbild einer Filmsequenz mit zwei Farbfiltern belichten, schaffte dies eine Technicolor-Kamera in einem Zug. Die projizierten Bilder waren daher deutlich schärfer.
Hörfunksendung – Erfinder: 1906 Reginald Fessenden
Die erste Radiosendung der Welt war streng genommen keine technische Neuerung, wohl aber eine bemerkenswerte historische Stunde: Erstmals konnte ein kleiner Kreis von Zuhörern ein kurzes „Radioprogramm“ empfangen, das aus einer Ansprache und Musikstücken bestand. Moderator, Musiker, Redakteur und Radiotechniker in einem war der kanadische Erfinder Reginald Fessenden. So spielte Fessenden höchstpersönlich ein Violinensolo und sang dazu. Über Fessendens musikalische Fähigkeiten ist nichts überliefert, als Pionier für drahtlose Sprachübertragung ging er aber in die Geschichte ein (nicht nur wegen der Radiosendung). Den leistungsstarken Sender der ausstrahlenden Telegrafiestation hatte er allerdings nicht selbst entwickelt, sondern bei dem Ingenieur Ernst Fredrik Werner Alexanderson in Auftrag gegeben.
Zeitlupe – Erfinder: 1907 August Musger
Nachdem um die Wende zum 20. Jahrhundert die Bilder laufen lernten, also die Filmtechnik erfunden wurde, stand ab dem Jahr 1907 ein erster „Filmtrick“ zur Verfügung: die Zeitlupe. Der Österreicher August Musger konstruierte eine Art Kamera für Zeitlupenaufnahmen, die er schlicht „Serienapparat mit Spiegelrad“ nannte. Das Prinzip einer Zeitlupe beruht darauf, dass man die Zahl der aufgenommen Bilder pro Zeiteinheit erhöht und den Film dann mit normaler Geschwindigkeit abspielt. Im Auge des Betrachters erscheinen die betreffenden Filmsequenzen verlangsamt.