1888: Filmkamera, elektrischer Stuhl, Spannbeton und Lochkarten zur Datenspeicherung

frühere Erfindungen

Filmkamera
Elektrischer Stuhl
Spannbeton
Lochkarten zur Datenspeicherung

Filmkamera – Erfinder: 1886-88 Louis Le Prince

Die ersten Filmaufnahmen der Geschichte dauerten nur zwei Sekunden und zeigen den Straßenverkehr auf einer Brücke sowie eine Gartenszene. Regisseur, Kameramann und Erfinder des Aufnahmegerätes (der ersten Filmkamera der Welt) war der Franzose Louis Le Prince. Die Kamera arbeitete mit dem erst kürzlich erfundenen Rollfilm und schaffte 20 Bilder in der Sekunde. Im Jahr 1886 hatte Le Prince bereits das Vorläufermodell dieser Filmkamera konstruiert, das allerdings den schwerwiegenden Nachteil hatte, ganze 16 Linsen zu benötigen, die zudem alle verschiedene Aufnahmewinkel hatten.

Elektrischer Stuhl – Erfinder: 1888 Harold Brown

Elektrizität wird nicht nur für menschenfreundliche Zwecke eingesetzt. Im Jahr 1888 entwickelte der US-Amerikaner Harold Brown den Elektrischen Stuhl für staatlich legitimierte Tötungen. Schon zwei Jahre später wurde diese Hinrichtungsmaschine erstmals bei einem Axtmörder eingesetzt. Mehr als Tausend Volt werden seither durch menschliche Körper geschickt, um diese vom Leben zum Tode zu befördern. Die ursprünglich gehegte Hoffnung, mit dem Elektrischen Stuhl eine „menschliche“ Tötungsmethode gefunden zu haben, bewahrheitete sich nicht.

Spannbeton – Erfinder: 1888 Doehring

Ein besonders leistungsfähiger Baustoff, der hohen Belastungen gewachsen ist, ist Stahlbeton. Der Clou dieser Betonvariante sind fest gespannte Stahldrähte, die in den noch weichen Beton eingebracht werden. Wirken auf den getrockneten Spannbeton anschließend große Kräfte, zum Beispiel bei einer Brücke, sorgen die „vorgespannten“ Drähte für zusätzliche Festigkeit und Stabilität. Der deutsche Ingenieur Doehring ließ sich bereits 1888 den Spannbeton patentieren. Allerdings wurden in den ersten Jahrzehnten, in denen der neue Baustoff gelegentlich ausprobiert wurde, die Drahtspannungen meist zu gering gewählt, sodass sich die ganze Tragweite der Verbesserung erst später zeigte.

Lochkarten zur Datenspeicherung – Erfinder: 1888 Herman Hollerith

Ganz ohne moderne Computer brachte der deutschstämmige US-Amerikaner Herman Hollerith die Datenverarbeitung ein erhebliches Stück voran. Im Jahr 1888 ertüftelte Hollerith ein Datenerfassungssystem auf Basis von Lochkarten. Sein System beruhte auf mehreren, von ihm selbst entwickelten Maschinen zum Lochen, Auslesen und Zählen dieser Karten. Seine Feuertaufe bestand das Lochkartensystem bei der amerikanischen Volkszählung, die dank Holleriths Erfindungsgeist in knapp einem Drittel der sonst üblichen Zeit ausgewertet werden konnte. Neben den Bevölkerungsstatistikern zeigten auch Militärs in verschiedenen Teilen der Welt daran Interesse, die Logistik mit Lochkarten zu verbessern.

spätere Erfindungen