Solarzelle
Transistorradio
Industrieroboter
Kernkraftwerk
Atom-U-Boot
Transistor-Computer
Silicium-Solarzelle – Erfinder: 1953 Bell Laboratories
Schon im 19. Jahrhundert hatten Wissenschaftler nachgewiesen, dass sich aus Sonnenlicht Strom gewinnen lässt. Bis die erste Silicium-Solarzelle ihre Arbeit aufnehmen konnte, dauerte es aber bis zum Jahr 1953. Die in den US-amerikanischen Bell Laboratories entwickelte Solarzelle bestand aus dem Halbleitermaterial Silicium, das mit Selen „dotiert“ wurde. Unter einer Dotierung versteht man eine gezielte Verunreinigung eines Stoffes, um die elektrischen Eigenschaften zu verändern. Die Solarzelle von Bell besaß einen Wirkungsgrad von nur vier Prozent. Moderne Solarzellen erreichen teilweise über 20 Prozent.
Transistorradio – Erfinder: 1954 Texas Instruments
Im Jahr 1948 war der Transistor erfunden worden – ein Meilenstein in der Elektrotechnik. Dennoch dauerte es einige Jahre, bis sich dieser neuartige Miniatur-Schalter durchsetzen konnte. Im Jahr 1954 entwickelte das US-Unternehmen Texas Instruments ein „Transistorradio“, also ein Radio, das mit Transistoren bestückt war und landete damit einen großen Verkaufserfolg. Trotz zunächst mangelhafter Klangqualität wurde das Transistorradio Regency TR-1 ein Trend-Produkt. Später wurde es namentlich zum Synonym für einen ganzen Typus von kleinen, handlichen Radiogeräten.
Industrieroboter – Erfinder: 1954 George Devol
Wie bereits das Fließband sollte auch der Roboter die industrielle Fertigung revolutionieren. Den ersten Schritt auf diesem Weg unternahm der US-Amerikaner George Devol, als er 1954 seinen Roboter „Unimate“ zum Patent anmeldete. Und wie beim Fließband nahm vor allem die Automobilindustrie die neuen Impulse auf: 1961 wurde der erste Unimate beim Automobilhersteller General Motors in Dienst gestellt, wo er Karosserieteile zusammenschweißte. Heutzutage sind die Hallen moderner Automobilunternehmen fast menschenleer und werden von zahllosen, perfekt synchronisierten Industrierobotern beherrscht.
Kernkraftwerk – Land: 1954 Sowjetunion
Nachdem die Welt bereits die Schrecken atomarer Energie kennen gelernt hatte, folgte im Jahr 1954 der Einstieg in die zivile Nutzung: In Obninsk bei Moskau ließ die Sowjetunion das erste Kernkraftwerk errichten. Der wassergekühlte Reaktor brachte eine Leistung von 5 MW (Megawatt) – heutige Kernkraftwerke erreichen zum Teil das 200-fache dieses Wertes. Die Anlage in Obninsk war fast ein halbes Jahrhundert in Betrieb und wurde erst 2002 endgültig vom Stromnetz genommen. Das zweite Atomkraftwerk der Geschichte stand in Nordengland bei Calder Hall (auf der berühmt-berüchtigten Atomanlage Sellafield).
Atom-U-Boot – Land: 1955 USA
Und noch ein Zeugnis des Atomzeitalters: Im Jahr 1955 stach das erste Atom-U-Boot in See. Die „Nautilus“ gehörte der US-amerikanischen Marine und versah 25 Jahre ihren Dienst. Sie wurde mit einem Kernreaktor betrieben und konnte schneller unter Wasser fahren und länger tauchen als alle anderen U-Boote ihrer Zeit. Besonders spektakulär war die Nordpol-Unterquerung der Nautilus im August 1958. Einen heißen Kriegseinsatz hatte das Atom-U-Boot zwar nicht, war aber aufgrund seiner Leistungsfähigkeit ein wichtiger strategischer Faktor im Kalten Krieg.
Transistor-Computer – Land: 1955 USA
Im Jahr 1955 erfolgte ein äußerst wichtiger Schritt in der Entwicklung moderner Computertechnologie: Der erste Computer, der statt mit Elektronenröhren ausschließlich mit Transistoren arbeitete, wurde gebaut. Erst die Transistoren ermöglichten die folgende, immer weiter fortschreitende Miniaturisierung der Rechenmaschinen, die bis heute an keine Grenze gelangt ist. Um die Ehre, welcher Computer tatsächlich den Anfang machte, streiten sich zwei Modelle: Der „TX-0“, entwickelt vom Institut für Technologie Massachusetts, sowie der militärisch genutzte „TRADIC“ von den Bell Laboratories. Im folgenden Jahr 1956 kam übrigens auch der allererste Computer mit Festplatte auf den Markt.