Eiserne Lunge
Tonfilm
Magnetron
Bemannter Hubschrauber
Schneemobil
Elektrischer Mixer
Eiserne Lunge – Erfinder: 1920 Philip Drinker
Aus heutiger Sicht erscheint die „Eiserne Lunge“ martialisch: Ein lungenkranker Mensch wurde in einen abgeschlossenen Metallzylinder gelegt, der abwechselnd Überdruck und Unterdruck erzeugte. Mit Hilfe dieses Druckwechsels konnte die ausgefallene Lungenfunktion künstlich aufrecht erhalten werden. Neben einer akuten Therapie verbrachten manche Menschen viele Lebensjahre in einer solchen Maschine. Erfinder der Eisernen Lunge war der US-Amerikaner Philip Drinker. Von der Erfindung bis zur ersten praktischen Anwendung im Jahr 1928 vergingen etwa acht Jahre. Mittlerweile ist Drinkers historische Maschine insbesondere durch Intubationsgeräte ersetzt worden, die unmittelbar in den Atemwegen wirken.
Tonfilm – Erfinder: 1921 Sven Berglund
Um den ersten Kinobesuchern der Geschichte auch ein Hörerlebnis bieten zu können, engagierte man Klavierspieler oder sogar ganze Orchester, die das Filmgeschehen musikalisch untermalten. Alle Versuche, mittels Grammophon passende Tonaufnahmen einzuspielen, scheiterten zunächst. Schließlich konnte schließlich der Schwede Sven Berglund das Hauptproblem, die Synchronisation von Bild und Ton, lösen. Er schuf das so genannte Lichttonverfahren, bei dem die optischen und akustischen Informationen auf dem Filmmaterial vereint sind. Im Jahr 1921 führte Berglund den ersten Tonfilm öffentlich vor. Die Klangqualität war mäßig, aber die Stimmen waren synchron zu den Lippenbewegungen der Schauspieler.
Magnetron – Erfinder: 1921 Albert Hull
Ein Magnetron ist eine spezielle Elektronenröhre, die Mikrowellenstrahlung erzeugt. Derartige Geräte werden noch heute bei industriellen Trocknungsprozessen, aber auch bei handelsüblichen Mikrowellenherden genutzt. Der Erfinder des Magnetrons, das früher auch als Hörfunkverstärker und in Radargeräten eingesetzt wurde, war der US-amerikanische Physiker Albert Hull. Die Bezeichnung des Gerätes ist abgeleitet von dem starken Magnetfeld, das entlang der Elektronenröhre aufgebaut wird.
Bemannter Hubschrauber – Erfinder: 1922 Étienne Œhmichen
Wer tatsächlich den ersten „richtigen“ Hubschrauber in die Lüfte erhoben hat, darüber lässt sich ausgiebig diskutieren. Die Erfindung des Hubschraubers war gekennzeichnet durch zahlreiche, einzelne Ingenieurleistungen, die die Flugstabilität und den Antrieb Schritt für Schritt verbesserten. So konnte das Fluggerät des Italieners Enrico Forlani schon im Jahr 1877 senkrecht aufsteigen, war aber unbemannt und von geringer Tragkraft. Den ersten Hubschrauber, der als solcher wirklich funktionierte und einen Piloten transportieren konnte, konstruierte 1922 der französische Ingenieur Étienne Œhmichen. Er besaß vier große und viele kleine Rotoren und sah einem Flugzeug noch sehr ähnlich. Kurz darauf erfand Œhmichen auch den Heckrotor, der die Luftfahrt späterer Hubschraubermodelle deutlich stabilisierte.
Schneemobil – Erfinder: 1922 Joseph-Armand Bombardier
Während die frühesten Motorschlitten von einem Propeller angetrieben wurden, besaß das erste moderne Schneemobil aus dem Jahr 1922 bereits Kufen, einen Kettenantrieb und Verbrennungsmotor. Beinahe unglaublich: Der frankophone Kanadier Joseph-Armand Bombardier war erst 15 Jahre alt, als er das Schneemobil konstruierte. Er nannte seine Erfindung „Ski-dog“ (Schneehund).
Elektrischer Mixer – Erfinder: 1922 Stephen Poplawski
Ein Gerät, das heute in kaum einem Haushalt fehlen darf, entwickelte der in Polen geborene US-Amerikaner Stephen Poplawski im Jahr 1922: den Mixer. Allerdings war Poplawskis Erfindung zunächst nicht dafür ausersehen, der Hausfrau zur Seite zu stehen, sondern hatte sein Einsatzgebiet in der Gastronomie. Hier sollte der Standmixer die seinerzeit beliebte Malzmilch sowie Sodamixgetränke an die zahlende Kundschaft bringen. In den folgenden Jahren widmete sich Poplawski der Entwicklung von verschiedenen elektrischen Haushaltsmixern.