Elektromagnet
Öffentliche Eisenbahn
Fotografie
Schiffsschraube
Getreide-Mähmaschine
Elektromagnet – Erfinder: 1825 William Sturgeon
Ein Elektromagnet wandelt elektrischen Strom in ein Magnetfeld um. Dieses Wirkungsprinzip hatte bereits im Jahr 1820 der dänische Wissenschaftler Hans Christian Ørsted entdeckt. Der erste, der Ørsteds Erkenntnis mit praktischem Nutzen umsetzen konnte, war der englische Physiker William Sturgeon. Er wickelte 18 Windungen Kupferdraht um einen Eisenkern und schuf damit einen einfachen, aber wirkungsvollen Elektromagneten. Einem staunenden Publikum demonstrierte er, wie der künstliche Magnet mehrere englische Pfund-Münzen anheben konnte.
Öffentliche Eisenbahn – Erfinder: 1825 George Stephenson
Einst galt der Engländer George Stephenson als Erfinder der Dampflokomotive – bis sich die Erkenntnis durchsetzte, dass diese Ehre Stephensons Landsmann Richard Trevithick gebührt. Trevithick konstruierte bereits 1802 eine funktionstaugliche Lokomotive, also zwölf Jahre vor Stephenson. Dennoch ist und bleibt Stephenson einer der entscheidenden Eisenbahnpioniere, der auch in dieser Chronik nicht unerwähnt bleiben soll. Er gründete die „Stockton and Darlington Railway Company“ und betrieb die erste öffentliche Eisenbahnlinie der Welt. Diese beförderte ihre Passagiere auf einer rund vierzig Kilometer langen Strecke im Norden Englands.
Fotografie – Erfinder: 1826 Joseph Nicéphore Niépce
Eine der berühmtesten Fotografien der Welt zeigt einen verwaschenen Fensterblick. Das Besondere daran: Dieses Abbild wurde im Jahr 1826 von Joseph Nicéphore Niépce und seiner Camera obscura aufgenommen. Das vermutlich allererste dauerhafte Foto der Welt brauchte acht Stunden Belichtungszeit, entstand auf lichtsensiblem Asphalt und wurde mit Hilfe von Lavendelöl entwickelt. Nach anderen, aber unsicheren historischen Quellen schuf Niépce die erste, nicht minder verwaschene Fotografie bereits im Jahr 1822. Niépce selbst nannte sein Verfahren „Heliografie“. Eine entscheidende Weiterentwicklung gelang seinem Erfinderkollegen Louis Daguerre 1839, sodass Niépce und Daguerre oft in einem Atemzug als Fotopioniere genannt werden.
Schiffsschraube – Erfinder: 1826 Josef Ressel
Anfang des 19. Jahrhundert arbeiteten mehrere Männer an der Verbesserung des Schiffsantriebs, der bislang von Segeln und Schaufelrädern geleistet wurde. Den wichtigsten Beitrag leistete der Österreicher Josef Ressel, der 1826 einen Schiffspropeller (oder Schiffsschraube) entwickelte. Der erste Propeller hatte einen Durchmesser von einem halben Meter. Drei Jahre später wurde das erste Dampfschiff mit einer „Resselschraube“ angetrieben und erreichte eine Geschwindigkeit von sechs Knoten (elf Stundenkilometer). Trotzdem setzte sich der Österreicher, der zahlreiche Kritiker hatte, mit seiner Erfindung nicht durch. Mehr Anerkennung fand der Engländer Francis Pettit Smith, der den Schiffspropeller 1835 unabhängig von Ressel ein zweites Mal erfand.
Getreide-Mähmaschine – Erfinder: 1826 Patrick Bell
In der Landwirtschaft begann im Jahr 1826 mit der Getreide-Mähmaschine ein weiterer Rationalisierungsschritt. Wie der Name bereits sagt, konnte die Erfindung des Schotten Patrick Bell das Getreide mit einem scherenartigen Mechanismus lediglich abschneiden, aber noch nicht dreschen. Der Mähdrescher wurde Anfang der 1830er Jahre erfunden (vielleicht 1834 von Hiram Moore und James Hascall). Praktisch alle Erntemaschinen jeder Zeit, so auch der Mähdrescher, wurden noch von Pferden gezogen.