1815 bis 1824: Sicherheitsgrubenlampe, Stethoskop, Laufrad, Einschienenbahn und Typensetzmaschine

frühere Erfindungen

Sicherheitsgrubenlampe
Stethoskop
Laufrad (Draisine)
Einschienenbahn
Typensetzmaschine

Sicherheitsgrubenlampe – Erfinder: 1815 Humphry Davy

Die außergewöhnliche Bedeutung der Sicherheitsgrubenlampe von 1815 lässt sich nur verstehen, wenn man die Risiken kennt, denen Bergleute seinerzeit ausgesetzt waren. Immer wieder kam es in früheren Bergwerken zu verheerenden Gasexplosionen, wenn sich das Grubengas (Methan) an den offenen Flammen von Grubenlampen entzündete. Die Sicherheitslampe des englischen Chemikers Humphry Davy bannte die Gefahr mit einem physikalischen Trick: Er spannte ein Drahtgeflecht um die mit Öl betriebene Lampenflamme und leitete damit die Hitze der Flamme ab. Zudem konnte die Grubenlampe sichtbar machen, wenn sich die Methan-Konzentration in der Bergwerksluft gefährlich erhöhte. Dann zeigte sich innerhalb der Lampe ein bläulicher Flammenschein.

Stethoskop – Erfinder: 1816 René Thèophile Hyacinthe Laënnec

Das Stethoskop ist heute aus keiner Praxis eines Allgemeinmediziners wegzudenken. Das vergleichsweise simple medizinische Gerät verstärkt Körpergeräusche des Patienten, vor allem von Herz, Lunge und Darm. Entwickelt hat das Stethoskop der französische Mediziner René Thèophile Hyacinthe Laënnec. Das erste Stethoskop aus dem Jahr 1816 war einem Hörrohr sehr ähnlich. Zunächst war es aus Pappe hergestellt, aber bald darauf aus einem Holzstück, das sich am Körper des Patienten zu einem Trichter weitere.

Draisine

Draisine – © von Gun Powder Ma (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 oder GFDL], via Wikimedia Commons

Laufrad (Draisine) – Erfinder: 1817 Karl Drais

Mit unseren heutigen Fahrrädern hat die Draisine aus dem Jahr 1817 etwa so viel gemeinsam wie ein Abakus mit einem Computer. Und doch war die Erfindung des Deutschen Karl Drais der erste wichtige Schritt hin zur zweirädrigen Fortbewegung und hat als (komfortableres) Kinderlaufrad weiterhin eine Bedeutung. Drais Laufrad bestand aus Holz und Metall und war selbstverständlich ungefedert. Das erste Modell besaß nicht einmal eine Lenkung, sondern nur steife Armstützen. Auf ebenem Gelände konnten Drais‘ Zeitgenossen, denen die wacklige Fortbewegung ohnehin suspekt war, höchstens 15 Stundenkilometer erreichen. – Das erste „echte“ Fahrrad mit Tretkurbel folgte etwa im Jahr 1862.

Einschienenbahn – Erfinder: 1821 Henry Robinson Palmer

Die wohl bekannteste Einschienenbahn Deutschlands ist die Wuppertaler Schwebebahn aus dem Jahr 1901. Die technologische Grundlage für diesen Fortbewegungstyp wurde 1821 gelegt. Damals konstruierte der englische Ingenieur Henry Robinson Palmer die erste Einschienenbahn der Welt. Sie diente dem Ziegeltransport, verkehrte in der südenglischen Stadt Cheshunt und wurde von Pferden gezogen. Wie später die Wuppertaler Schwebebahn war auch jene erste Einschienenbahn eine Hängekonstruktion, bei der die Wagen unterhalb einer Ständerkonstruktion liefen und den Boden nicht berührten.

Typensetzmaschine – Erfinder: 1822 William Church

Zwar stellte der Buchdruck mit beweglichen Lettern seit dem 15. Jahrhundert einen erheblichen Fortschritt dar, doch dauerte das Setzen der Lettern noch immer recht lange. Jahrhundertelang mussten alle Typen (Buchstaben) einzeln mit der Hand herausgesucht, zu Sätzen und Druckseiten zusammengefügt und abschließend wieder einsortiert werden. Ein erster Erfolg, diese Arbeit teilweise zu mechanisieren war die Typensetzmaschine des Engländers William Church. Die Maschine besaß eine Art Tastatur, mit der der Setzer die benötigten Typen auswählen konnten. Der so genannte Ausschluss (Anpassung der Wortabstände auf die richtige Zeilenbreite) musste aber noch manuell stattfinden.

spätere Erfindungen