Druckluftbremse
Sandstrahlgebläse
Elektrischer Zahnbohrer
Stacheldraht
Halbleiter-Diode
Druckluftbremse – Erfinder: 1869 George Westinghouse
Bis zur Erfindung der Druckluftbremse war es echte Handarbeit einen Eisenbahnzug zum Halten zu bringen: Jeder einzelne Wagon hatte einen „Bremser“, der auf ein Zeichen des Lokomotivführers eine eigene Handbremse betätigen musste. Da dies nur schwer zu synchronisieren war, bremsten damalige Züge ungleichmäßig. Dem US-Amerikaner George Westinghouse gelang ab 1869, Druckluft für den Bremsvorgang zu verwenden. Jetzt konnte der Lokführer eine gleichzeitige Bremsung aller Wagen einleiten.
Sandstrahlgebläse – Erfinder: 1871 Benjamin Tilghman
Heutzutage werden Sandstrahlgebläse vor allem dazu eingesetzt, Rost oder alte Farbe von Oberflächen zu entfernen. Dazu wird Sand oder ein ähnliches „Strahlmittel“ in einer Pumpe beschleunigt und auf das zu säubernde Material geschossen. Erfinder des Sandstrahlgebläses war 1871 der US-amerikanische Offizier Benjamin Tilghman. Eine primär militärische Anwendung des Gebläses ist allerdings nicht zu sehen.
Elektrischer Zahnbohrer – Erfinder 1871: George Green
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein trieben die Zahnärzte der Welt ihre Zahnbohrer mit einem Fußpedal an. Entsprechend zeitaufwändig und lästig war das Bohren für alle Beteiligten. Die Erfindung des US-Amerikaners George Green – der elektrisch betriebene Zahnbohrer – konnte sich zunächst nicht durchsetzen. Greens Bohrer wurde von einer Batterie angetrieben und hatte nicht nur Vorteile. Angeblich erhielten Zahnärzte und Patienten immer wieder Stromschläge, was die Behandlung noch weniger vergnüglich machte als ohnehin… Etwa ab der Wende zum 20. Jahrhundert waren die meisten Zahnbohrer dann am Stromnetz angeschlossen, waren leistungsstärker und sicherer.
Stacheldraht – Erfinder: 1873 Joseph Glidden
Der erste moderne, ausschließlich aus Metall gefertigte Stacheldraht wurde 1873 in den USA erfunden. Ursprünglich diente er der Abzäunung von Viehweiden. Der Erfinder des Stacheldrahts – der US-Amerikaner Joseph Glidden – war selbst Farmer im Bundesstaat Illinois. Erst in späteren Jahrzehnten kamen die Menschen darauf, das spitze Drahtgeflecht auch militärisch einzusetzen. Neben dem Stacheldraht mit zwei oder vier Spitzen gab es nun auch Varianten, die mit scharfen Klingen bestückt waren.
Halbleiter-Diode – Entdecker: 1874 Ferdinand Braun
Die Halbleiter-Diode war eigentlich mehr eine Entdeckung als eine Erfindung im engeren Sinne: Der deutsche Physiker und spätere Nobelpreisträger Ferdinand Braun fand 1874 heraus, dass Bleisulfidkristalle dem Strom in einer Flussrichtung sehr großen, in der anderen Richtung sehr geringen Widerstand entgegensetzten. Damit entdeckte er zwar das Prinzip einer Diode, konnte mit dieser Erkenntnis aber noch kein elektronisches Bauteil herstellen. Heutige Halbleiterdioden arbeiten nicht mit Bleisulfid, sondern mit Silizium (Elementsymbol Si) oder Germanium (Symbol Ge).