Kaum eine Erfindung hat der menschlichen Zivilisation so viel Sicherheit gebracht wie die modernen Brand- und Rauchmelder. Für die Städte vergangener Jahrhunderte gingen von Feuern immense Gefahren aus. Oft genügte eine einzige vergessene Kerze oder ein fahrlässig betriebener Herd, um ganze Stadtteile zu vernichten. Daher war der „Türmer“ einer der wichtigsten Männer in den mittelalterlichen Städten: Er wachte meist auf einem Kirchturm und hatte die Aufgabe, entstehende Brände möglichst früh zu erkennen und Alarm zu schlagen.
Die Feuertelegraphie macht den Anfang
Eine wirklich effiziente Brand- und Rauchmeldung ließ bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf sich warten. Entscheidend für den technischen Fortschritt war die Erfindung der Telegraphie, die unter anderem mit dem Namen Carl August von Steinheil verknüpft ist. Die allerersten „Feuertelegraphen“ standen 1848 in München und New York. Das Münchener Gerät war auf dem Petersturm platziert, wo es von dem dortigen Turmwächter bedient wurde. Hatte der Türmer einen Brandherd gesichtet, musste er einen Knopf mehrfach drücken, um ein Signal an die Feuerwache zu übermitteln. Die Zahl der Knopfdrücke entsprach dem betroffenen Feuerbezirk.
In den kommenden Jahren wurden die Feuertelegraphen vielfältig variiert und verbessert. Die meisten Geräte standen in Industrieanlagen und waren per Kabel mit der Feuerwehr verbunden. Bald kamen in Deutschland und den USA öffentliche Telegraphen hinzu, die mittels einer Kurbel zu bedienen waren. Die Funkübertragung war noch nicht erfunden, das Telefon erst in seinen Anfängen und automatische Rauchmelder noch eine Zukunftsutopie.
Die ersten Brandmelder
Der US-Amerikaner Francis Robbins Upton und der Engländer Andrew Darby entwickelten um 1900 die frühesten elektrischen Feueralarme. Sie beruhten allerdings nicht auf einer Rauchmeldung, sondern registrierten die Hitzeentwicklung, die vom Feuer ausgelöst wurde. Etwa aus der selben Zeitperiode (Erfindung von Henry Parmalee 1874) stammten die ersten Sprinkleranlagen.
Der Rauchmelder: eine Zufallserfindung
Als der Schweizer Walter Jäger schließlich das Prinzip des ersten technischen Rauchmelders entdeckte, waren die 1930er-Jahre erreicht. Eigentlich wollte Jäger einen Giftgassensor entwickeln, erfand durch Zufall aber den Ionisationsrauchmelder. Erstmals war es nun möglich, einen Brand vollautomatisch aufzuspüren. Jägers Erfindung konnte die Leitfähigkeit der Luft messen, die sich durch Rauch verändert. Leider enthielt dieser Ionisationsrauchmelder radioaktive Materialien, wurde daher für private Zwecke verboten und kommt nur noch bei speziellen industriellen Anwendungen zum Einsatz.
Die heutigen optischen Rauchmelder sind etwa seit den 1970er-Jahren gebräuchlich. Sie arbeiten nach dem Prinzip, dass eintretender Rauch einen Lichtstrahl beeinflusst, der wiederum einen Alarm auslöst. Diese Rauchmelder sind mittlerweile fast überall in deutschen Wohnungen gesetzlich vorgeschrieben und retten dort jährlich Hunderte von Menschenleben. Eine Übersicht aktueller Modelle bietet die Seite Rauchmelder-Kaufen-Test.de. Die modernen Alarmsysteme gibt es in zahlreichen Ausführungen, zum Beispiel als automatisch gewarteter Funkmelder und mit Langzeitbatterie. Damit wir alle gut und sicher schlafen können…