1935 bis 1937: Tonbandgerät, Parkuhr, Nylon, programmierbare Rechenmaschine, Radioteleskop und Fotokopie

frühere Erfindungen

Tonbandgerät
Parkuhr
Nylon-Produktion
Programmierbare Rechenmaschine
Radioteleskop
Fotokopie

Magnetophon (Tonbandgerät) – Erfinder: 1935 Eduard Schüller

Zwar waren Magnetbänder („Tonbänder“) spätestens seit dem Jahr 1927 bekannt, jedoch gab es erhebliche Probleme beim Abspielen, da das metallbeschichtete Papierband sehr reißempfindlich war. Für das „Magnetophon“ aus dem Jahr 1935 entwickelte der deutsche Ingenieur Eduard Schüller nicht nur einen neuartigen Tonkopf, der die Toninformationen besser auslesen konnte, sondern auch eine stabileres Kunststoff-Tonband. Heute ist das Tonbandgerät weitgehend von moderneren, digitalen Techniken vom Markt verdrängt worden.

Parkuhr – Erfinder: 1935 Carlton Cole Magee

Ein Groschengrab der besonderen Art nervte Generationen von Autofahrern: die 1935 patentierte Parkuhr. Der Patentbesitzer Carlton Cole Magee (genannt „Carl Magee“) war kein Ingenieur, sondern ein Zeitungsredakteur, Rechtsanwalt und Politiker. Daher sind Zweifel angebracht, ob Magee die Parkuhr tatsächlich eigenhändig konstruierte oder nun den Anstoß dazu gab. Die ersten Parkzeitmesser wurden im US-amerikanischen Oklahoma City, der Heimatstadt Magees, aufgestellt. Hier sollten sie das Dauerparken in den Geschäftsstraßen limitieren, stießen aber bei den Autofahrern auf Unverständnis und blanken Hass. Es wird berichtet, dass wütende Autobesitzer so manche Uhr aus der Verankerung rissen.- In Deutschland haben Parkuhren heute beinahe einen nostalgischen Wert, da die letzte Exemplar nach und nach von Parkscheinautomaten ersetzt werden.

Nylon-Produktion – Erfinder: 1936 Wallace Hume Carothers

Der erste vollsynthetische Kunststoff, den chemische Fabriken produzieren konnten, war zugleich einer der beliebtesten: Seit dem Jahr 1936 ist das Herstellungsverfahren für Polyhexamethylenadipinsäureamid bekannt. Der kompliziert klingende Kunststoff ist nichts anderes als Nylon und besteht ausschließlich aus Kohlenstoff, Wasser und Luft. Seine ersten Einsatzgebiete hatte Nylon als Bürstenmaterial für Zahnbürsten – berühmt wurde es jedoch als leichtes Strumpfgewebe an Frauenbeinen. Der Fashion-Hype der Nylonstrümpfe begann 1940 in den USA und breitete sich schnell um die ganze Welt aus. Die Deutschen versuchten übrigens seit 1938 mit ihrem Konkurrenzprodukt „Perlon“ (Polycaprolactam) dagegenzuhalten.

Programmierbare Rechenmaschine – Erfinder: 1937 Konrad Zuse

Der Rechner „Zuse Z1“ war alles andere als digital, er war groß, unhandlich und fehleranfällig – aber er war programmierbar und rechnete mit binären Zahlen. Mit dieser Rechenmaschine gelang ihrem Erfinder, dem Deutschen Konrad Zuse, ein deutlicher Entwicklungsschritt in Richtung Computer. Aber dies ahnte wohl im Jahr 1937 niemand… Zuse Z1 arbeitete mit mechanischen Schaltelementen, die sich bei einer Rechenoperation deutlich sichtbar bewegten, und dabei häufig auch miteinander verhakten. Die Rechenprogramme wurden mit Hilfe von Lochstreifen eingelesen.

Radioteleskop – Erfinder: 1937 Grote Reber

Als der US-amerikanische Physiker Karl Guthe Jansky im Jahr 1932 feststellte, dass außerirdische Objekte Radiowellen abstrahlen, nahm die Fachwelt kaum Notiz davon. Allerdings war der Nachrichtentechniker Grote Reber, ein Landsmann Janskys, so fasziniert, dass er 1937 in Eigeninitiative einen eigenen Detektor mit neun Meter großer Parabolantenne errichtete. Diese Pionierleistung war das erste Radioteleskop der Welt, mit dem Reber selbst den Himmel erforschte. Die modernsten Radioteleskope bestehen heute aus zahlreichen mit einander gekoppelten Anlagen. Sie untersuchen vor allem Radioquellen von weit entfernten Objekten der Galaxie, von denen uns kein sichtbares Licht erreicht.

Fotokopie – Erfinder: 1937/38 Chester Carlson

Die korrekte Bezeichnung für den Vorgang, den wir heute Fotokopieren nennen, lautet Elektrofotografie oder Xerografie. Bei diesem Prinzip, nach dem die heute gängigen Kopiergeräte arbeiten, wird das Abbild einer Vorlage auf eine lichtempfindliche Schicht übertragen. Die belichteten Stellen bauen eine elektrische Ladung auf, die bewirkt, dass dort Tonerfarbe haften bleibt. Als der US-Amerikaner Chester Carlson 1938 seinen Prototypen erfolgreich testete, verwendete er Schwefelpuder und Bärlappsporen als Toner. In den Anfangsjahren verlangte das Xerografie-Verfahren noch viele, langwierige Arbeitsschritte. Erst ab 1959 war die Technik reif für den massenhaften Büroeinsatz.

spätere Erfindungen