1891: Gleitflieger, Hochspannungs-Stromleitung, Rolltreppe und Kinetoskop

frühere Erfindungen

Gleitflug-Apparat
Hochspannungs-Stromleitung
Rolltreppe
Kinetoskop und Kinetograph

Gleitflug-Apparat – Erfinder: 1891 Otto Lilienthal

Schwerer als Luft – und fliegt doch. Das war die Erkenntnis aus Otto Lilienthals erfolgreichen Gleitflug-Experimenten. Im Jahr 1891 gelang es dem deutschen Luftfahrtpionier erstmals, sich mit einem selbstkonstruierten Gleitflugzeug in die Luft zu erheben. 25 Meter weit waren die Hopser, die dieser erste flugtaugliche Apparat erlaubte. Der „Flieger“ bestand aus einem Holzrahmen, der mit Baumwollstoff bespannt war. Lilienthals Schlüssel zum Erfolg bestand darin, dass er das Prinzip des Vogelflugs studierte und teilweise nachvollzog. Sein Gleitflugzeug besaß daher zwei flügelähnlich gekrümmte Tragflächen. Mit späteren Flugapparaten gelangen dem Erfinder Gleitflüge bis zu 250 Metern.

Hochspannungs-Stromleitung – Erfinder: 1891 Michail von Dolivo-Dobrowolski

Der Urahn unserer heutigen Hochspannungsleitungen verband im Jahr 1891 Frankfurt am Main mit dem Städtchen Lauffen am Neckar. Über eine Strecke von 176 Kilometern wurde eine Stromspannung von bis zu 25 Kilovolt Wechselstrom transferiert. Leiter dieses Projekts war der russische Ingenieur Michail von Dolivo-Dobrowolski, der seinerzeit für den Elektrokonzern AEG tätig war. Von Dolivo-Dobrowolski nutzte Dreiphasenwechselstrom für die spektakuläre „Kraftübertragung“, nach deren Grundsatz auch heutige Überlandleitungen funktionieren.

Rolltreppe – Erfinder: 1891 Jesse Reno

Als „geneigte Treppe“ bezeichnete der US-Amerikaner Jesse Reno die Erfindung, die er im Jahr 1891 selbst gemacht hatte. Dieser Vorläufer heutiger Rolltreppen bestand aus einem schrägen, endlos laufenden Förderband mit Holzstufen. Der erste Einsatzort war ein Vergnügungspark in den USA, wo sie Menschen 2,5 Meter in die Höhe beförderte. Sie besaß bereits den bis heute typischen Handlauf. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Rolltreppe, die Reno mittlerweile mit diversen Sicherheitsmechanismen verbessert hatte, ihren Siegeszug in U-Bahnen und Kaufhäusern auf dem amerikanischen Kontinent.

Kinetoskop und Kinetograph – Erfinder: 1890-92 William Dickson

Man kann es dem Wortteil „Kine-“ bereits ansehen: Bei dem Kinetoskopen und dem Kinetographen geht es um Kino – also um Filmproduktion. Der Kinetograph konnte bis zu 46 Einzelaufnahmen pro Sekunde machen und diese Sequenzen auf einen fortlaufenden Rollfilm bannen. Das Kinetoskop war das passende Abspielgerät, in dem der Positiv-Film hinter einem Okular vorbeilief. Im Auge des Zuschauers setzen sich – wie bei Filmen üblich – die Einzelbilder zu einer fortlaufenden Szene zusammen. Im Jahr 1892 war „Kino“ noch kein Massenevent, sondern jeweils nur einem einzigen Betrachter vorbehalten. Trotzdem errichtete der US-amerikanische Erfinder William Dickson (ein Mitarbeiter von Thomas Alva Edison) sogar das allererste Filmstudio der Welt, das „Black-Maria“-Studio.

spätere Erfindungen