1884: Dampfturbine, Nipkow-Scheibe, lenkbares Luftschiff, Linotype-Setzmaschine und Maschinengewehr

frühere Erfindungen

Dampfturbine
Nipkow-Scheibe
Lenkbares Luftschiff
Linotype-Setzmaschine
Maxim-Maschinengewehr

Dampfturbine – Erfinder: 1883/84 Gustav de Laval und Charles Parsons

Die Möglichkeit, aus Wasserdampf Energie zu erzeugen, ist nicht einmal 140 Jahre alt. Die allererste Dampfturbine entwickelte 1883 der schwedische, aus Frankreich stammende Ingenieur Gustav de Laval. Der Erfolg seiner Konstruktion beruhte auch auf der nach ihm benannten „Lavaldüse“. Diese Düse konnte den Wasserdampf, bevor er auf die Turbinenschaufeln auftrifft, auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigen. Als Co-Erfinder der Dampfturbine gilt der Brite Charles Parsons. Seine Turbinenkonstruktion aus dem Jahr 1884 überzeugte durch einen höheren Wirkungsgrad als de Lavals Modell.

Nipkow-Scheibe und Elektrisches Teleskop – Erfinder: 1884 Paul Nipkow

Die Nipkow-Scheibe des gleichnamigen deutschen Erfinders Paul Nipkow war der erste Schritt auf dem langen Weg zur Fernsehübertragung. Die Scheibe besaß (zunächst) 24 Löcher und war das Kernstück eines so genannten „Elektrischen Teleskops“: Die rotierende Nipkow-Scheibe tastete ein Bild in 24 Schwarz-Weiß-Zeilen ab. Dann wurde das Bild in Stromsignale umgewandelt, die von einer zweiten Nipkow-Scheibe erneut 24-zeilig auf eine Projektionsfläche ausgegeben wurden. Dieses 1884 erfundene Verfahren ist auch als „Mechanisches Fernsehen“ bekannt worden und wurde im Laufe der kommenden Jahrzehnte immer weiter verfeinert, bis es in den 1940er Jahren an technische Grenzen stieß und durch eine elektrische Bildabtastung abgelöst wurde.

Lenkbares Luftschiff – Erfinder: 1884 Charles Renard und Arthur Krebs

Das allererste Luftfahrzeug, dessen Flugrichtung sich bestimmen ließ, war das Luftschiff der Franzosen Charles Renard und Arthur Krebs aus dem Jahr 1884. Im Gegensatz zu früheren Luftschiffen und zu den Gasballons konnte es aus eigener Kraft zu seinem Startort zurückkehren. Dieses auf den Namen „La France“ getaufte Luftschiff war gut 50 Meter lang und erreichte mit Hilfe eines Elektromotors etwas mehr als 20 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit. Im Jahr 1898 ließ sich Graf Ferdinand von Zeppelin ebenfalls ein lenkbares Luftschiff patentieren – er war damit aber nicht der Erste.

Linotype-Setzmaschine – Erfinder: 1884 Ottmar Mergenthaler

Einen großen Fortschritt im Zeitungsdruck brachte die Maschine „Linotype“ von Ottmar Mergenthaler. Der Erfinder Mergenthaler stammte aus Deutschland, war aber als junger Mann in die USA ausgewandert. Die Linotype ließ sich mittels einer Tastatur bedienen. Die Maschine stellte die ausgewählten Buchstaben zu einer Druckzeile zusammen und bestimmte automatisch die korrekten Wortabstände für ein harmonisches Satzbild. Anschließend wurde die gesamte Zeile in einem Stück mit einer Bleilegierung gegossen. Die Linotype war für fast Hundert Jahre der technische Maßstab, bis sie vom Fotodruckverfahren abgelöst wurde.

Maxim-Maschinengewehr – Erfinder: 1884 Hiram Maxim

Mehr als 160 Jahre nach der „Puckle Gun“ kam 1884 das erste wirklich leistungsstarke Maschinengewehr auf den Waffenmarkt. Der US-Amerikaner Hiram Maxim kann sich rühmen, das Töten so effizient gestaltet zu haben, dass über zwanzig Armeen auf der Welt sein Maschinengewehr kauften. Über 500 Schüsse konnte die Waffe in der Minute abgeben, indem sie den Rückstoß des Maschinengewehrs nutzte, um die jeweils nächste Patrone zu laden. Die ersten Opfer hatten eine dunkle Hautfarbe: Es waren Eingeborene im heutigen Simbabwe, die sich den britischen Kolonialtruppen widersetzten.

spätere Erfindungen