1809 bis 1814: Bogenlampe, Konservendose, Schnelldruckpresse und Spektroskop

frühere Erfindungen

Bogenlampe
Konservendose
Zylinder-Schnelldruckpresse
Spektroskop

Bogenlampe – Erfinder: 1809 Humphry Davy

Die Bogenlampe war vielleicht die wichtigste Lichtquelle im 19. Jahrhundert. Über ihre Ursprünge in der Technikgeschichte gibt es verschiedene Ansichten. Einen wichtigen Beitrag lieferte um 1809 der Engländer Humphry Davy, der häufig als eigentlicher Erfinder der Bogenlampe genannt wird. Nach anderen Quellen wurde die Bogenlampe bereits 1792 von dem preußischen Professor Johann Samuel Halle entwickelt. Während Halles Versuchsanordnung zwei Messingelektroden zeigt, zwischen denen sich bei Stromfluss ein Lichtbogen spannt, funktionierten die späteren, praxistauglichen Bogenlampen mit zwei Kohleelektroden. Kohlebogenlampen wurden vor allem in der Straßenbeleuchtung häufig eingesetzt.

Konservendose – Erfinder: 1804/10 Nicolas Appelt und Peter Durand

Heute steht sie in jedem Supermarkt, aber bis zum Beginn des 19. Jahrhundert war sie gänzlich unbekannt: die Konservendose. Streng genommen hat der Engländer Peter Durand die Konservendose erfunden. Er war der erste, der im Jahr 1810 Lebensmittel in geschlossenen Weißblechdosen erhitzte und so haltbar machte. Das Verfahren zur Haltbarmachung hat sich Durand allerdings bei dem Franzosen Nicolas Appelt abgeguckt. Appelt erhitzte ebenfalls Lebensmittel – allerdings nicht in Dosen, sondern in verschließbaren Glasflaschen. Nutznießer dieser Neuerung waren nicht die Bürger jener Zeit, sondern das Militär. Französische und britische Soldaten konnten nun der Kriegsfront leichter versorgt werden.

Die ersten Konservendosen mussten mit grober Gewalt geöffnet werden. Dosenöffner gibt es erst seit 1855.

Zylinder-Schnelldruckpresse – Erfinder: 1811 Friedrich Koenig

Seit Gutenbergs revolutionären Erfindungen im 15. Jahrhundert war der Buchdruck dennoch eine weitgehend manuelle und zeitaufwändige Tätigkeit geblieben. Das sollte sich Anfang des 19. Jahrhunderts grundlegend ändern. Der deutsche Buchdrucker Friedrich Koenig machte nacheinander eine Reihe von Erfindungen, die die Druckgeschwindigkeit von Büchern und Zeitungen vervielfachten und das Ende des manuellen Buchdrucks markierten. Die 1803 entstandene „Suhl-Presse“ war die erste maschinelle Druckerpresse überhaupt, hatte aber wohl einige Mängel. Die Zylinder-Schnellpresse, die etwa 1813 ausgereift war, war von anderem Kaliber: von einer Dampfmaschine angetrieben, mit Farbwalzen und Druckzylindern ausgestattet, schaffte sie über 1000 Druckseiten pro Stunde. Mit ihrer Hilfe wurde auch die Londoner „Times“, die erste Tageszeitung der Welt, gedruckt.

Spektroskop – Erfinder: 1814 Joseph von Fraunhofer

Zwischen langwelligem Infrarot und kurzwelligem Ultraviolett erstreckt sich das für den Menschen sichtbare Farbspektrum des Lichts. Schon im 17. Jahrhundert benutzten die Forscher Glasprismen, um das Sonnenlicht in diese Farben zu zerlegen. Aber erst seit 1814 gibt es mit dem Spektroskop ein optisches Instrument, um das Lichtspektrum genauer zu erfassen und zu untersuchen. Der deutsche Optiker und Physiker erfand dieses Spektroskop, das ein Prisma mit Linsen in einen Strahlengang leitete. Mit Hilfe dieses Instruments entdeckte er sogleich die dunklen Spektrallinien im Sonnenlicht – die nach ihm benannten Fraunhoferschen Linien.

spätere Erfindungen